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So SIEHT’S aus: Share it, Baby

Was passiert, wenn man einen Aufkleber mit einem Bügeleisen und einem -brett an seine Tür pappt? Dann klingeln die Nachbarn.

Was passiert, wenn man einen Aufkleber mit einem Bügeleisen und einem -brett an seine Tür pappt? Dann klingeln die Nachbarn. Weil sie wissen: Da will jemand teilen. Und wenn die Welt ein besserer Ort wäre, dann würden an allen Haustüren solche Symbole kleben. So stellen sich das die Berliner Betreiber von www.fairleihen.de auf jeden Fall vor. Teilen ist sexy. Oder, wie das bei den Fachleuten heißt: „Sharen“. Und fast alle, die mit Sharen zu tun haben, wollen eigentlich nur eins, die Welt zu einem besseren Ort machen.

Weil die Ressourcen überall knapp werden und alle alles haben und es nur immer eintauschen gegen noch bessere und neue, aber doch sehr ähnliche Produkte, ist Sharen ja total sinnvoll. Natürlich ist das mit den Aufklebern nur ein Gag, um die Plattform bekannter zu machen. Denn so richtig funktioniert das Verleihen vor allem übers Internet. Jeder kann kostenfrei alles, was er gern für eine Zeit loswerden will, auf das Portal stellen, ob das nun der große Kochtopf, die Stahlpfeile, die Bongo-Trommel oder die kleine Paillettentasche ist.

Und da Sharen gerade das große neue Ding ist, kann man damit auch richtig Geld verdienen – das nennt sich dann „Share Economy“. Da wird gegen Geld verliehen: die Wohnung, ein Platz im Auto oder den Babysitter. Da kommen dann auch nicht so gute Menschen auf ihre Kosten. Und weil das alles so schön ist, gibt es seit diesem Monat auch noch das passende Magazin. Es heißt „Share“. Und im Untertitel „Teilen ist das neue Haben“. Die Argumentation wird gleich mitgeliefert: „Ich brauche keine Bohrmaschine, sondern ein Loch in der Wand.“ Und „Simsalabim“ ist er fertig, der neue Lifestyle. gth

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