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So kann’s gehen: Bitte nicht drängeln

Immer wieder sonntagsfragen SieElisabeth Binder.

Immer wieder rege ich mich auf, wenn ich im Supermarkt vor der Kasse anstehe und eine weitere Kasse aufmacht. Meist fahren dann sofort alle Kunden ihre Ellbogen aus und rangeln um die besten Plätze an der leeren Kasse. Muss das sein?

Natürlich wäre es schön, wenn sich die Schlange in der Mitte teilt und dann in derselben Formation, wie sie an der ersten Kasse angestanden hat, neu anstellt. Es würde Gerechtigkeit herrschen, eigentlich eine schöne Vorstellung. Aber von allein wird das nie umgesetzt werden. Gerade den Deutschen sagt man nach, dass sie ein Problem mit Schlangen haben. Schon vor Jahrzehnten wurden in Schulbüchern die Engländer gerühmt für ihre disziplinierte Art, sich an der Bushaltestelle zur Schlange zu formieren. Hat das hier etwas geändert? Nein, nach wie vor bilden sich an den meisten Haltestellen Knäuel von Menschen, die sich balgend in die Tür streben, diese oft verstopfen und den Einsteigeprozess dadurch verlängern.

Wenn Sie sich in Versuchung sehen, in einer solchen Situation im Supermarkt mahnende Worte zu sprechen, vergessen Sie es. Da dürfen Sie allenfalls mit Spott oder Unwillen rechnen. Ich könnte mir aber vorstellen, dass die eine oder andere Supermarkt-Kette mal Schlangenbeschwörung betreiben und Regeln auf ein Poster nahe der Kassen schreiben könnte. Das wird das Problem nicht gleich lösen, aber die Leute werden anfangen, darüber nachzudenken.

Bitte schicken Sie Ihre Fragen mit der Post (Der Tagesspiegel, „Immer wieder sonntags“, 10876 Berlin) oder mailen Sie diese an:

meinefrage@tagesspiegel.de

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