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SONNTAGS um zehn: Die Fragen zur Weihnacht

Zu Gast in der Lankwitzer Dreifaltigkeitskirche

Es war gestern schon fast wie an Heiligabend: Ein geschmückter Weihnachtsbaum stand neben dem Altar, und die Gemeinde sang „Ihr Kinderlein kommet“. Wobei das eigentlich nicht nötig war, denn zum Familiengottesdienst mit Krippenspiel waren am vierten Advent zahlreiche Kinder in die Lankwitzer Dreifaltigkeitskirche gekommen. Während die Eltern jede Bewegung ihres Nachwuchses mit der Digitalkamera festhielten, trat zu Beginn eine Blockflötengruppe vor den Altar. Im goldenen Licht der vier Kerzen des Adventskranzes musizierten die Kinder: „Morgen kommt der Weihnachtsmann, kommt mit seinen Gaben.“

„Die Kinder nehmen Weihnachten ernster, als wir es ahnen“, sagte Pfarrerin Gisela Kraft. Immer wieder werde sie zu Figuren aus der Weihnachtsgeschichte befragt. Erst neulich wollte ein kleiner Junge wissen, wer diese „Tochter Zion“ sei, von der man singe. „Da stand ich nun vor der Aufgabe, eine Figur zu erklären, die es in der Weihnachtsgeschichte eigentlich nicht gibt“, sagte Kraft. „Ich konnte dem Jungen nicht sagen, wer die Eltern dieser Tochter sind.“ Den Gottesdienstbesuchern freilich konnte sie erklären, dass „alle, die wie die Kinder Israels auf den Retter warten, im Grunde genommen die Tochter Zion sind“.

Anschließend erklärten als Hirten und Könige verkleidete Konfirmanden die biblische Weihnachtsgeschichte, die sich zu einer Zeit begab, als ganz Palästina von den Römern besetzt war. „Die leben ja hier voll auf unsere Kosten, die Römer“, sagte ein Hirte. Sangeskräftig unterstützte sie der Gospelchor „Heaven’s Design“ des benachbarten Beethoven-Gymnasiums. Wer dann noch wissen wollte, wie „die Geschichte mit dem Christuskind“ nach dessen Geburt weitergeht, den lud ein mit den Liedzetteln verteiltes Faltblatt der Landeskirche ein wiederzukommen. Auf einer Postkarte konnten die Gottesdienstbesucher ankreuzen, ob sie Interesse an einem Gespräch mit ihrem Pfarrer oder gar an einem Kircheneintritt hätten. Denn nicht nur Kinder, auch Erwachsene haben zu Weihnachten oft Fragen. Benjamin Lassiwe

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