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OP-Skandal: St.-Hedwig-Krankenhaus schaltet Sorgentelefon

Nach dem Skandal um falsch eingesetzte Knie- und Hüftgelenke hat das betroffene St.-Hedwig-Krankenhaus in Mitte am Wochenende eine Telefonnummer für besorgte Patienten eingerichtet.

Unterdessen wurde bekannt, dass die Untersuchungskommission der Gesundheitsverwaltung ihre erste Analyse zu den Ursachen der folgenschweren Pannen bis Ende September vorlegen soll. Wie berichtet, haben sich inzwischen mehrere geschädigte Patienten an drei Anwälte gewandt und rechtliche Schritte gegen das Krankenhaus und die Hersteller der Implantate unternommen. Es geht jeweils um Schmerzensgeldforderungen von bis zu 30.000 Euro. „Wir haben die Haftpflichtversicherer der Klinik angeschrieben und erwarten nun eine schnelle Antwort“, sagte gestern der Berliner Rechtsanwalt Andreas Schulz.

Das St.-Hedwig-Krankenhaus hat nach derzeitigem Kenntnisstand in 47 bekannt gewordenen Fällen falsche Kniegelenksprothesen eingesetzt. Die Zahl der implantierten fehlerhaften Hüftgelenke ist noch unklar. Für alle Fragen rund um Knie- und Hüftgelenksoperationen, die in der Vergangenheit in St. Hedwig durchgeführt wurden, hat das Krankenhaus nun die Telefonnummer 23112825 geschaltet. Alle Patienten mit fehlerhaften Implantaten wüssten zwar schon Bescheid, man habe sie informiert, sagte am Sonntag eine Sprecherin des Krankenhauses. Doch es meldeten sich fortlaufend weitere Patienten, die besorgt wissen wollten, ob das bei ihnen eingesetzte Gelenk möglicherweise auch zu den falschen Prothesen gehört.

Das Landesamt für Gesundheitsschutz hatte am Donnerstag erste Prüfungen im St.-Hedwig-Krankenhaus vorgenommen. Die Untersuchungsgruppe der Gesundheitsverwaltung soll nun unter anderem der Frage nachgehen, weshalb die bisherigen Sicherheitskontrollen der Klinik versagt haben. cs

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