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Am 1. April wird am Potsdamer Platz mit „Mord & Totschlag“ gefeiert.

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200 Jahre Kripo Berlin: Jubiläumsprogramm mit Kriminal-Revue

Am 1. April feiert die Kriminalpolizei ihr 200-jähriges Bestehen. Auf dem Programm steht unter anderem eine Ausstellung und eine abendliche Krimi-Revue.

Einen echten Kriminalkommissar kennen die meisten ehrbaren Bürger wohl nur aus Kino und Fernsehen, als fiktives Abbild dieses Berufsstandes, das bestenfalls teilweise der Realität entspricht. Auch die musikalische Welt der Verbrechensbekämpfung, die Falco in „Der Kommissar“ entwarf oder das Hazy Osterwald Sextett in seinem unvergessenen „Kriminal-Tango“, dürfte der Arbeitswelt eines amtlichen Ermittlers nicht sehr nahe kommen. Gut also, dass es an diesem Freitag Gelegenheit gibt, echte Kripo-Männer und -Frauen nicht nur leibhaftig zu erleben, sie womöglich näher kennenzulernen und vor allem sich gemeinsam mit ihnen zu amüsieren. Und Amüsement ist wohl der allererste Zweck der Veranstaltung, mit der der Bund Deutscher Kriminalbeamten (BDK) das Jubiläum „200 Jahre Kripo Berlin“ begeht und zu der er neben den eigenen Mitgliedern auch alle anderen einlädt, denen der Sinn nach „Mord & Totschlag“ steht – so lautet jedenfalls der Titel der im Zentrum des Abends im Adagio stehenden Revue. Der Anlass für diesen Blick in die kriminalistische Vergangenheit der Stadt war zunächst nicht viel mehr als ein bürokratischer Akt, ein Neuzuschnitt der Kompetenzen zwischen Polizei und Justiz: Am 1. April 1811 erhielt Berlin mit Dietrich Friedrich Karl von Schlechtendahl, zuvor Direktor des Stadtgerichts, seinen zweiten Polizeipräsidenten, der auf Anweisung Friedrich-Wilhelms III. seine sechs Kriminalermittler gleich mitnahm – die Geburtsstunde der Kriminalpolizei in Berlin, was nun 200 Jahre später vom BDK, aber natürlich auch der Polizei selbst gefeiert wird. Das offizielle Jubiläumsprogramm beginnt um 9 Uhr mit einem Gottesdienst in der St. Bartholomäuskirche, Friedenstraße in Friedrichhain, an sich nur eine polizeiinterne Veranstaltung, bei freien Plätzen aber geöffnet für jedermann. Später folgt der rein interne Festakt im Alten Stadthaus am Molkenmarkt, Sitz der Senatsinnenverwaltung, was aber historisch schon dadurch naheliegt, da sich am Molkenmarkt von 1809 bis 1889 das erste Berliner Polizeipräsidium befand. Die Festrede wird der französische Botschafter Maurice Gourdault-Montagne halten, auch dies lässt sich historisch begründen: Ohne die Französische Revolution und die Niederlage Preußens gegen Napoleon wäre die Umgestaltung des Staates in den Stein-Hardenbergschen Reformen kaum vorstellbar. Und eine ihrer indirekten Folgen war eben die Gründung der Kriminalpolizei. Öffentlich ist dagegen gegen 13 Uhr die Eröffnung einer Jubiläumsausstellung im Foyer des Polizeipräsidiums, die dort bis 15. Mai täglich zwischen 8 und 18 Uhr zu sehen ist. Sie ergänzt die ständige Polizeihistorische Sammlung im Präsidium, in der auch die Geschichte der Berliner Kriminalpolizei, ihrer strukturellen Entwicklung wie auch ihrer spektakulärsten Fälle, ausführlich gewürdigt wird. Auf andere Weise werden die „200 Jahre Kripo“ dann am Abend ab 19 Uhr im Adagio am Marlene-Dietrich-Platz 1 gefeiert. Charlotte Wolff, Ralf Schulze & Co. sowie Henning Flintholm und Band präsentieren die Premiere ihrer musikalisch-kabarettistische Krimi-Revue „Mord & Totschlag“, samt einem „Rückblick auf große Krimi-Momente von Bühne, Film und Fernsehen“. Weiter gibt es Interviews mit Ehrengästen aus Politik, Behörden und Wirtschaft, schließlich die Verleihung der „Goldenen Kripomarke“ des BDK an die Moderatoren Rudi Cerne („Aktenzeichen XY... ungelöst“, ZDF) und Uwe Madel („Täter – Opfer – Polizei“, RBB). Später mündet das Programm in die „Detectives’ Night“ mit Tanzen und einer Joe-Cocker-Show mit Peter Riegel als Mr. Pete. Vermutlich wird dabei ja auch Cockers Superhit „Unchain my Heart“ geboten. Man sollte ihn der Kripo-Klientel entsprechend umtexten: „Unchain my Hands“.

Karten für „Mord & Totschlag“ im Adagio gibt es im Internet unter www.200jahrekripo.de oder an der Abendkasse. Sie kosten 28 Euro (für Gewerkschaftsmitglieder ermäßigt).

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