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Fashion Week

© ddp

Ende der Fashion Week: Fashion Week geht - Modemesse kommt

Mit viel Glanz und Glamour und noch mehr Prominenz ist die zweite Fashion Week zu Ende gegangen. Nun beginnen die Messen in Berlin. Seit gestern wird Mode nicht nur gezeigt, sondern auch verkauft.

Mode ist schnell. Kaum war die letzte Schau am Donnerstag vorbei, wurde der Laufsteg, über den kurz vorher noch Eva Padberg in einem Kleid vom amerikanischen Designer Zac Posen geschritten war, im Postbahnhof abgebaut. Da waren schon viele Modefirmen damit beschäftigt ihre Messestände aufzubauen: Seit Donnerstag wird gleich auf drei Messen und in vielen kleinen Showrooms die Mode für den nächsten Herbst an ein Fachpublikum verkauft.

Zum ersten Mal dabei ist Stark im Umspannwerk in der Kopenhagener Straße. Schon seit vergangenem Sonnabend können sich Fachbesucher hier Herren- und seit gestern Damenkollektionen anschauen. Insgesamt 40 Modefirmen konnte Agenturchef Norbert Klauser davon überzeugen, dass Berlin noch eine Messe braucht. „Hier wird Highend-Mode für erwachsene Frauen gezeigt, nicht für Mädchen“, sagt Stark-Managerin Katharina Karmel. Noch ist es sehr ruhig in der ehemaligen Industrieanlage. Für Katharina Karmel wäre es nicht schlimm, wenn es so bleibt: „Die meisten Besucher haben vorher Termine mit den Ausstellern gemacht.“

Anders sieht es auf der Premium aus, mit 800 Ausstellern das Zugpferd unter den Berliner Modemessen. Im ehemaligen Güterpostbahnhof am Gleisdreieck sind die Stände schon eine Stunde nach der Messeeröffnung gut gefüllt. „Die Premium ist unsere wichtigste Messe in Deutschland“, sagt Marion Bahrs vom dänischen Label Gestuz. „Hier machen wir jede Menge Kontakte.“ Das italienische Unternehmen Diesel ist Ehrengast der Premium. Auf dem größten Stand zeigt es zum ersten Mal seine Designlinie „Black Gold“, noch bevor sie am Dienstag in New York auf der nächsten Fashion Week dieser Saison gezeigt wird.

Dass Diesel auch noch Jeans macht, davon konnte man sich bereits am Mittwoch im neu eröffneten Adidasgeschäft in der Münzstraße überzeugen. Stefano Rosso, der Sohn von Dieselgründer Renzo, war zur Einweihung gekommen. Ganz untypisch für die vergangene Woche stand da mal wieder Sports- und Jeanswear im Mittelpunkt – seit dem Wegzug der Modemesse Bread & Butter hat sich der Schwerpunkt in Berlin von Turnschuhen und Baggypants auf eher feminine Designerware verlagert.

Die gibt es in der Project Galerie an der Torstraße. An zwei Orten haben sich hier mehr als 20 überwiegend Berliner Designer zusammengetan, um zu zeigen, was die junge Avantgarde zu bieten hat. Nach dem ersten Tag ist Regina Tiedeken vom Berliner Label Von Wedel & Tiedeken zufrieden: „Die ersten Läden haben schon Ware für den Herbst bestellt.“

Auf der kleinen Messe Ideal im Café Moskau sind dagegen fast keine Berliner Designer dabei. Dafür welche aus Lissabon, Barcelona und Rumänien. Sie alle sind überzeugt: Berlin ist der richtige Ort für noch unbekannte Designer, die anspruchsvolle, ungewöhnliche Mode entwerfen. So hofft die Spanierin Miriam Ponsa auf der Ideal einen deutschen Händler zu finden, der ihre handgefärbten Kleidungsstücke verkaufen will. Die Designkoordinatorin der Agentur IMG, Liana Daskalov, denkt derweil schon über die nächste Fashion Week nach: Die soll vom 19. bis zum 24. Juli in Berlin stattfinden und noch mehr deutsches Design zeigen. „Die Leute merken langsam, dass es gut ist, hier dabei zu sein.“

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