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Ermittlungen: Brandstifter gefährden Prenzlauer Berg

Weil das Treppenhaus verqualmt war, schlugen die Bewohner Alarm. Erneut wurde im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg gezündelt. Gleich vier Häuser fielen den Tätern zum Opfer.

In Prenzlauer Berg wird wieder gezündelt. In der Nacht zu Montag legte vermutlich ein und derselbe Täter in vier Häusern Feuer. In der Choriner Straße mussten mehrere Mieter über Drehleitern gerettet werden, weil das Treppenhaus verqualmt war. Drei Menschen kamen mit Rauchvergiftungen in ein Krankenhaus. Die anderen drei Tatorte liegen nur wenige hundert Meter auseinander. Zwischen 2.50 Uhr und 4 Uhr brannte es in der Kastanienallee, der Wörther Straße und der Husemannstraße. Angezündet wurden in allen Fällen abgestelltes Gerümpel, Kinderwagen und Baumaterial sowie ein Sonnenschirm vor einem Haus. Zuletzt hatte ein Unbekannter im Dezember in der Driesener Straße im selben Bezirk Kinderwagen angesteckt.

Die Feuerwehr bittet eindringlich, Treppenhäuser und Kellergänge nicht mit Gerümpel vollzustellen und Haus- und Kellertüren verschlossen zu halten. Angezündet wird alles, was schnell brennt, also Kinderkarren oder Papierkörbe für Werbesendungen unter den Briefkästen. Ein angezündeter Kinderwagen im Hausflur war auch die Ursache für das schlimmste Feuer seit Jahrzehnten, 2005 in der Ufnaustraße in Moabit. Neun Menschen starben damals. Die Feuerwehr hatte anschließend der Presse vorgeführt, dass ein Kinderwagen innerhalb von Sekunden brennt. Der Versuch des damaligen Landesbranddirektors Broemme, ein Verbot leicht entflammbarer Stoffe bei Kinderwagen durchzusetzen, scheiterte jedoch am Widerstand der EU. Nach Polizeiangaben ist die Zahl der Brandstiftungen seit 1997 um 30 Prozent zurückgegangen – weil immer mehr Türen verschlossen sind. Nur jede vierte Tat wird aufgeklärt.

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