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© ddp

Film: „Berlin 36“ feierte Premiere

Die Geschichte, für die Karoline Herfurth in ihrem neuen Film „Berlin 36“ im Schersprung über die Hochsprunglatte fliegt, klingt unglaublich und ist doch wahr.

Die jüdische Hochspringerin Gretel Bergmann, gespielt von Karoline Herfurth, gilt bei den Olympischen Spielen im Jahr 1936 als Favoritin für die Goldmedaille. Um ihren Sieg zu verhindern, schicken die Nazis die „Arierin“ Marie Ketteler in den Wettkampf – und die ist in Wahrheit ein Mann in Frauenkleidern (Sebastian Urzendowsky). Am Donnerstag fand am Potsdamer Platz die Premiere des Films von Kaspar Heidelbach („Das Wunder von Lengede“) statt. Neben den Darstellern und dem Regisseur Kaspar Heidelbach („Das Wunder von Lengede“) war auch Glenn Lambert anwesend, der Sohn der echten Gretel Bergmann, die 1937 in die USA auswanderte und heute 95-jährig mit ihrem Mann in New York lebt.

„Wir haben den Film zu Hause in einer privaten Vorführung gesehen, und meine Mutter war sehr bewegt davon“, erzählt Lambert – auch wenn sich der Regisseur bei der filmischen Umsetzung manch erzählerische Freiheit genommen hat, um die Geschichte noch dramatischer zu gestalten. Lambert ist zum zweiten Mal in Berlin, der erste Besuch des 62-jährigen Drehbuchautors war1995, als er stellvertretend für seine Mutter die „Gretel-Bergmann-Sporthalle“ in Wilmersdorf eröffnete. „Damals wollte meine Mutter nie mehr nach Deutschland zurück, sie hasste das Land“, sagt Lambert. 1996 und 2003 kam die ehemalige amerikanische Meisterin im Hochsprung dann doch für zwei Besuche, allerdings nie nach Berlin.

Karoline Herfurth („Das Wunder von Berlin“, „Im Winter ein Jahr“), die Bergmann im Juli für ein Fotoshooting in New York getroffen hat, war tief beeindruckt von der Begegnung: „Ich bin sehr stolz, dass ich diese kluge und starke Frau spielen durfte. In einer Geschichte, die zeigt, welche kruden Tricks die Nazis anwenden mussten, um ihre stupide Ideologie zu verteidigen“, sagt die 25-Jährige. Wie lange hat sie für die Hochsprungszenen trainiert? „Rund sechs Wochen, und ich hatte jede Menge Muskelkater“, lacht Herfurth, obwohl sie sonst viel Sport treibt.

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