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© dpa

Filmpremiere: Bushido und seine Filmmama

Skandalrapper Bushido ist eigentlich ein Muttersöhnchen. Auch in der Verfilmung seiner Biographie spielt die Beziehung zur Mama eine zentrale Rolle. Hannelore Elsner spielt sie.

Wenn er auf Tour geht, hat er nach eigenen Angaben Leute, die für ihn Gruppensex und Frauen organisieren. Und ob er nun in seinem Leben bisher mit 600 oder 800 Frauen – Prostituierte ausgeschlossen – geschlafen hat, weiß er nicht so genau – denn am Ende zählt für Bushido nur eine: Mama. Der Skandalrapper, der mit bürgerlichem Namen Anis Mohamed Ferchichi heißt, ist ein Muttersöhnchen. Den Namen seiner Mutter trägt er in verschnörkelten Lettern auf den Unterarm tätowiert, während er an neuen Songs arbeitet, die sich oft um Sex, Drogen und Gewalt drehen, schmeißt sie in seiner Villa in Dahlem den Haushalt, kocht und wäscht für den 31-Jährigen, den sie alleine großzog. Geld konnte sie ihm damals nicht viel geben, dafür wohl umso mehr Liebe.

Keine Frage, dass die Beziehung zu seiner Mutter deshalb eine besonders große Rolle spielt in der Verfilmung seiner Biografie. „Zeiten ändern Dich“ heißt der Film, der am Mittwochabend im Cinestar Premiere feiert. Produziert wurde das Werk von Bernd Eichinger, inszeniert von Regisseur Uli Edel. In der Hauptrolle, klar: Bushido selbst. Den Part seiner Mutter übernimmt Hannelore Elsner.

Eigentlich hatte er nur mit ihr flirten wollen, als er die Grande Dame des deutschen Films kennenlernte. Es war der Abend des Filmpreises, der Rapper ging nach der Verleihung noch ins Restaurant Borchardt. Erst wechselte er mit Hannelore Elsner ein paar Blicke, dann kam er mit ihr ins Gespräch, beide erzählten aus ihrem Leben, sagte Bushido in einem Interview mit dem „Playboy“: „Aus dieser Unterhaltung ist was ganz Ernstes geworden, sodass ich nach einer Stunde fast weinend an ihrem Busen lag.“ Das Gespräch habe ihn so berührt, dass er dachte: „Krass. Scheiße, Alter.“ Für seinen Auftritt auf dem roten Teppich am Abend dürfte Bushido ähnlich vornehme Worte wählen. Seine Kollegen wird er damit kaum schocken. Mit dabei sein wollen Moritz Bleibtreu, der seinen Manager spielt, Elyas M’Barek, der den jungen Bushido darstellt, Karoline Schuch, die die Rolle seiner Freundin Selina übernommen hat – und vielleicht auch Bushidos Mutter.

Sich als „Opfer“ zu bezeichnen, weil er sich mit 31 noch so von Mama versorgen lässt, würde Bushido wohl nie tun. Er wohne aus Liebe und Respekt mit ihr zusammen, sagt Bushido. 450 Mark habe sie ihm damals gegeben, damit er seine Karriere als Drogendealer starten konnte. Dann wurde er Rapper. Und Millionär. Sonja Pohlmann

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