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Freizeit: Open-Air-Kinos: Sie sind so frei

Die Berliner Open-Air-Kinosaison hat wieder begonnen. 15 Bühnen holen große Filme an die Sommerluft.

Ein Besuch im Open-Air-Kino gehört zum Berliner Sommer wie der Grillabend im Park, das Plantschen im Badesee oder das abendliche Ping-Pong-Spiel. Und so besteht auch in diesem Jahr in vielen Bezirken die Möglichkeit, den neuesten Blockbuster, Kultiges von Arthouse oder den persönlichen Lieblingsfilm an einem warmen Abend unter freiem Himmel zu genießen. Wenn das Tageslicht schwindet, muckelt man sich dazu gemütlich auf seine Decken, in die vom Veranstalter bereitgestellten Liegestühle oder Strandkörbe: Das Anti-Mücken-Mittel auf der Haut, einen sommerlichen Drink und eine Tüte Popcorn in der Hand, und der Hauptfilm kann beginnen.

Über 15 Freiluftkinos bietet Berlin, die Klassiker befinden sich unter anderem im Hof des Kreuzberger Künstlerhauses Bethanien, im Volkspark Friedrichshain, in der Neuköllner Hasenheide und vor historischer Kulisse im Ehrenhof des Schlosses Charlottenburg. Doch auch in diesem Sommer gibt es wieder neue Orte zu entdecken: Gestern eröffnete in Wedding das Freiluftkino Rehberge. Über zehn Jahre war die Freilichtbühne im Volkspark Rehberge geschlossen. In den dreißiger Jahren erbaut, diente der Ort nach dem Krieg zunächst als Theater- und Operettenbühne und fiel in den neunziger Jahren zunehmend mutwilliger Zerstörung zum Opfer. Die maroden Sitzreihen und die Bühne wurden überwuchert und gerieten, mittlerweile vom Bezirk abgesperrt, in Vergessenheit. 2008 wurde die Freilichtbühne von einem privaten Betreiber übernommen und saniert, nun sind hier bis zum 30. August an jedem Abend auf einer aufblasbaren Leinwand Highlights des deutschen und internationalen Kinos zu sehen. Den Anfang machte am Freitag der mit acht Oscars ausgezeichnete „Slumdog Millionär“.

Eine weitere Besonderheit im Kinosommer 2009 können Freiluft-Cineasten auf der Agora, der temporären Spielstätte der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, erleben. Hier gibt es jeden Samstag ab 22 Uhr bei den „Griechenmovies“ nicht nur antike Schönheit für die Augen, sondern auch etwas auf die Ohren: Wegen der strengen Lärmschutzauflagen kommt der Ton über Kopfhörer zum Zuschauer. „So wird es wenigstens nur dann laut, wenn plötzlich 400 Menschen auf einmal lachen“, sagt Sascha Gierth, Bauprojektleiter der Agora.

Wer nicht seine Ohren, wohl aber sein Portemonnaie geschlossen halten möchte, ist im Freiluftkino der Kulturfabrik Moabit willkommen. Hier ist der Eintritt zu den Filmklassikern in OmU-Version frei, und es gibt bei Regen sogar die Möglichkeit, ins Trockene des benachbarten Filmrauschpalasts auszuweichen. Auch draußen an der Treptow-Arena können die Zuschauer bei schlechtem Wetter ins regensichere Glashaus flüchten. Der einzige Nachteil: Man müsste dann seine womöglich hart erkämpfte Hängematte verlassen, in der es sich vor der Leinwand am Badeschiff so gemütlich schaukeln lässt.

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