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© Mike Wolff

Jubiläum: Komödie am Kurfürstendamm: Gefeiert wird später

Die Komödie am Kurfürstendamm ist 85 Jahre alt – das Jubliläum wird aber erst 2010 richtig begangen.

Auf den 85. Geburtstag der Komödie am Kurfürstendamm will Intendant Martin Woelffer am Sonntag nur „kurz mit den Mitarbeitern anstoßen“, das Publikum wird vom Jubiläum wohl noch nichts bemerken. Dafür aber folgt 2010 ein Jubiläumsjahr mit besonderen Aufführungen und einer Gala. Am 1. November 1924 hatte Max Reinhardt das vom berühmten Theaterarchitekten Oskar Kaufmann gestaltete Haus mit Carlo Goldonis „Diener zweier Herren“ eröffnet, unter den Gästen waren Reichskanzler Wilhelm Marx und Außenminister Gustav Stresemann.

Derzeit spielen Herbert Herrmann und Nora von Collande das Stück „Vier linke Hände“. Für 2010 verspricht die Komödie „eine Mischung aus Hits und Neuem“. So kommt „Pension Schöller“ – laut Woelffer „einer unserer größten Erfolge“ – wieder auf die Bühne. Auch Katharina Thalbachs „Wie es euch gefällt“-Inszenierung kehrt zurück. Zu den neuen Stücken gehört eine Dramatisierung von Daniel Glattauers Liebesroman „Gut gegen Nordwind“.

Woelffer leitet auch das benachbarte, 1921 eröffnete Theater am Kurfürstendamm. Beide Bühnen gerieten seit Jahren immer wieder durch den drohenden Abriss in die Schlagzeilen. Jetzt aber sagt der Intendant: „Den 85. Geburtstag der Komödie kann ich deutlich entspannter feiern als den 80.“ Denn mit dem irischen Investor Ballymore, der das Ku’damm-Karree 2008 erwarb, haben er und sein Vater Jürgen sich geeinigt. Wenigstens eine Bühne soll im Originalzustand erhalten bleiben – vermutlich die Komödie. Offen ist noch, ob der Saal im Parterre bleibt oder in die erste Etage verlagert wird. Erst Mitte Dezember will Stararchitekt David Chipperfield, der die Umbauplanung für das Ku’damm-Karree übernommen hat, Details vorstellen.

In den 50er Jahren waren die Komödie und das Theater am Kurfürstendamm durch Auftritte von Curt Goetz, Rudolf Platte und Victor de Kowa berühmt geworden. Auch später blieb die Reihe bekannter Schauspieler lang – darunter Brigitte Grothum, Edith Hancke, Harald Juhnke, Günter Pfitzmann, Johannes Heesters, Katja Riemann und Otto Sander.

Martin Woelffer, der die Theater einst gar nicht übernehmen wollte und lieber als freier Regisseur unterwegs war, führt die Bühnen seit 2004 in dritter Generation. Ihm gelang es, mit moderneren Stücken mehr junge Gäste anzulocken. Zum Familienbetrieb gehören auch die Komödie Winterhuder Fährhaus in Hamburg und die Komödie Dresden. Stolz ist der Intendant darauf, dass der Senat die Komödie am Ku’damm 2010 erstmals mit 330 000 Euro fördern will. Eine Fachjury befand, die Produktionen seien „am Puls der Zeit“.Cay Dobberke

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