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Die Geschichte vom Glück ist in zwölf verschiedenen Mundarten zu haben.

© bebra verlag

Kinderbuch-Rezension: "Kleemil und Kleopatra" haben Glück

Das Kinderbuch "Kleemil und Kleopatra" beschreibt mit wunderbaren Zeichnungen, warum es sich lohnt, an das Glück zu glauben - und das dann auch noch "uff Berlinisch".

Wer an das Glück glaubt, der hat Glück, so schrieb einst der Dichter Friedrich Hebbel. Das Bilderbuch „Kleemil und Kleeopatra“ illustriert geradezu diesen Spruch, der einst so gerne auf Paradekissen gestickt wurde: eine saftig grüne Wiese, und mittendrin wächst ein vierblättriges Kleeblatt. „Das bringt Glück!“, sagen dessen Eltern Kleemil und Kleeopatra. „So’n Quatsch“, knurrt Miesmacher Kleeberhard. Schon kommt die Kuh ... doch das vierblättrige Kleeblatt bleibt verschont. Glück gehabt. Das Büchlein, geschrieben von Werner Holzwarth und gezeichnet von Henning Löhlein, soll zur „Bewahrung der Muttersprache“ beitragen: Es ist „uff Berlinisch“ geschrieben. Da kiekste, wa? Der vierjährigen Tochter ist diese merkwürdige Mundart, zumal Mama aus Norddeutschland kommt, anfangs suspekt. „Nicht so komisch sprechen“, fordert sie beim ersten Vorlesen. Die Geschichte selbst findet sie immerhin lustig, besonders, als die große Kuh Berta sich über die Kleeblätter hermacht. Doch nach einigen Wochen möchte die Tochter plötzlich, dass das Buch doch auf Berlinisch vorgelesen wird. „Jut heißt gut, und nüschte nichts“, übersetzt sie wissend. Der Mutter ist bei dem Gedanken, die Tochter könnte demnächst so im Alltag plappern, etwas unbehaglich zumute. Dann doch lieber „Kleeorg und Kleeopatra“ – auf Plattdeutsch. Denn die Geschichte ist in zwölf unterschiedlichen Dialekten zu haben: von Alemannisch bis Westfälisch.

Werner Holzwarth (Text)/Henning Löhlein (Illustrationen): Kleemil und Kleeopatra. Eene Jeschichte vom Glück. Edition q im Be.bra Verlag, Berlin. 32 Seiten, 9,95 Euro.

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