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McCartney

© dpa

Konzert in Berlin: Sir Paul findet’s dufte

Ex-Beatle Paul McCartney begeisterte in der O2-World beim ersten Konzert in Berlin seit 16 Jahren.

„Wie geht’s, alles dufte?“ begrüßte der längst von der Queen geadelte Superstar Sir Paul McCartney gestern Abend auf Deutsch seine Fans in der Arena am Ostbahnhof. Die Beatles-Klassiker „Magical Mystery Tour“ und „Drive my Car“ genügten, um die 17.000 verliebten Fans in der ausverkauften Arena von den Sitzen und an den Bühnenrand zu reißen.

Was Liebe ist, kann man schon zwei Stunden vor McCartneys Konzert vor der O2-World erleben. Da sucht eine Kreuzbergerin bibbernd zwei Karten. Dabei ist sie selbst Rolling-Stones-Fan! Bis 100 Euro pro Karte würde sie für ihren Freund, einen Beatles-Fan, ausgeben, erzählt die 55-Jährige, obwohl der sich vor über 20 Jahren geweigert habe, sie zu den Stones in die Waldbühne zu begleiten. Liebe hat auch Dorota Golebiowska, 41 und seit 30 Jahren Beatles-Fan, aus Warschau hergetrieben. „I love Paul“, steht auf einem großen roten Pappherz, dass sie unterm Arm trägt. Warum? „He’s so kind“, haucht sie und schwärmt von den Konzerten vergangenes Jahr in Liverpool und Kiev. Osteuropa ist im babylonischen Sprachgewirr der McCartney-Fans stark vertreten. Russen, Polen, Ungarn – alle extra für Paul eingeflogen, genau wie etliche Österreicher und Italiener. Sie alle erlebten einen agilen Ex-Beatle in schwarzem Anzug mit modernem Kragen.

Simon Graubner, 12, und sein Vater Steffen, 47, aus Zwickau, jubeln ihm auch zu. Der Senior ist Beatles-Fan, seit er denken kann, der Junior erst seit zwei Jahren. „Paul ist mein Leben“, strahlt der Junge. Er spielt selbst Gitarre und hat seinen Papa „so lange vollgeheult“, bis er die Konzertkarten besorgte, sagt er. 50 bis 180 Euro konnte man dafür bei Paul McCartneys erstem Berlin-Konzert seit 16 Jahren anlegen. Kein Problem für die vielen freundlichen, graumelierten Fans des erfolgreichsten Musikers und Komponisten der Popgeschichte. Einmal im Leben so eine Legende live zu sehen, sei nicht mit Geld aufzuwiegen, sagen sie. Und dass Pauls Musik von den Beatles über die Wings bis heute ihr ganzes Leben begleitet habe. Bei drei Hipstern Mitte zwanzig aus Finsterwalde wirkt das besonders überraschend. Und dann ist da noch die kleine Anna aus Ungarn, erst fünf Jahre alt und schon zum zweiten Mal auf einem Konzert von Sir Paul. Das erste hat sie im Bauch der Mutter gehört. Diese hat zwei Jahre für den Abend in Berlin gespart.

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