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Stadtleben: Mit Sphinx und Torte

Vor zehn Jahren öffnete das Kaufhaus Dussmann Das wird mit Kunden und Prominenten gefeiert

Bisher machte das Kulturkaufhaus Dussmann in der Friedrichstraße vor allem durch seine werktägliche Verkaufszeit bis 24 Uhr von sich reden – nun aber ist es auch das einzige Berliner Geschäft mit einer fast 3500 Jahre alten Sphinx. Denn am Sonntag von 13 bis 20 Uhr feiert das Kaufhaus sein zehnjähriges Bestehen, und aus diesem Anlass wird die Skulptur im Parterre enthüllt. Das Ägyptische Museum hatte die Sphinx wegen Umbauarbeiten als Dauerleihgabe angeboten, sie bleibt wohl bis 2015 bei Dussmann. Als die steinerne Figur mit dem Kopf der Königin Hatschepsut gestern angeliefert wurde, musste der Fußboden mit Holzplanken verstärkt werden; schließlich wiegt das Kunstwerk rund 4,5 Tonnen.

Am Sonntag treten Künstler der Staatsoper Unter den Linden und der Staatskapelle auf. Ab 16 Uhr wird die „größte Opern-Torte der Welt“ angeschnitten; das 1,50 Meter hohe Backwerk soll für 2000 Tortenstücke reichen. Prominente wie Brigitte Grothum, Klaus Staeck, Finanzsenator Thilo Sarrazin und Staatsopern-Intendant Peter Mussbach wollen als „VIP-Verkaufsberater“ die Kunden bedienen.

Dem Haus mit 207 Mitarbeitern geht es besser als je zuvor: „Wenn das Weihnachtsgeschäft gut läuft, erwarten wir 2007 einen Umsatz von 40 Millionen Euro – das ist eine Verdreifachung gegenüber dem ersten Jahr“, sagt Kaufhausleiter Hartwig Schulte-Loh. Die Verkaufsfläche wuchs von 4000 auf 8000 Quadratmeter. 2008 wird das Parterre modernisiert, dann erhält die Papeterie mehr Fläche.

Schulte-Loh sieht in der Entwicklung der Friedrichstraße eine „Erfolgsgeschichte“. Vor zehn Jahren „war hier noch eine mittlere Schlammwüste“. Unternehmensgründer Peter Dussmann baute dort damals die neue Zentrale seines Dienstleistungskonzerns; dieser hat mehr als 52 000 Mitarbeiter in 26 Staaten und ist beispielsweise auf Gebäudereinigung, Catering, Sicherheitsdienste und Seniorenbetreuung spezialisiert.

Ursprünglich war das Kulturkaufhaus nur entstanden, weil sich die Vermietung von Teilen des Neubaus als schwierig erwies und Leerstand drohte. Als erstes deutsches Kaufhaus verkaufte Dussmann bis 22 Uhr. Die Verkäufer wurden kurzerhand zu Prokuristen befördert, für die der Arbeitnehmerschutz am Abend nicht galt. Seit der Abschaffung des Ladenschlusses sind solche Tricks aber nicht mehr nötig, geöffnet ist jetzt bis 24 Uhr. In diesem Jahr wird außerdem an den Adventssonntagen verkauft, und in den Nächten von Freitag auf Sonnabend bleiben die Türen im Dezember bis vier Uhr auf.

Dass zur Jubiläumsfeier am Sonntag viele Vertreter der Staatsoper kommen, ist kein Zufall – der heute 68-jährige Peter Dussmann gilt als wichtigster Kulturmäzen Berlins und hat die Bühne mit Millionenbeträgen unterstützt. Als Beitrag zur „dringend notwendigen Sanierung“ wird die Oper die gesamten Tageseinnahmen erhalten. Cay Dobberke

Informationen im Internet:

www.kulturkaufhaus.de

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