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Berlin: Stadtmenschen: Friedel mit Frau

Der Schauspieler Friedrich "Friedel" Schoenfelder hat Jahrzehnte auf Berlins Bühnen verbracht. Beinahe wie aus einer alten Gewohnheit beging er gestern auch seinen 85.

Der Schauspieler Friedrich "Friedel" Schoenfelder hat Jahrzehnte auf Berlins Bühnen verbracht. Beinahe wie aus einer alten Gewohnheit beging er gestern auch seinen 85. Geburtstag - auf der Bühne des Theaters am Kurfürstendamm. Blumen, Küsse, selbstgemachte Gedichte und Lieder wie beim Kindergeburtstag. Er sei "schon immer der Eleganteste" gewesen, sagte sein Chef Christian Wölffer, dazu zitterte der Lilienstrauß in seiner Hand. Curth Flatow hielt eine Rede, in der er bedauert, das Schoenfelders Frau 30 Jahre jünger ist als er - Flatows Frau nur 18 Jahre. Der Theaterclub verleiht ihm die Iffland-Medaille in Gold, alle sagen, dass sie sein schönes, dichtes weißes Haar gerne hätten. Schoenfelder selbst trägt ein Gedicht vor, indem er den Zustand der Kultur im Allgemeinen bedauert, und Wolfgang Gruner singt ein Lied, in dem er behauptet, das Wörtchen "danke" sei dauerhaft verreist. Und kurz vor Schluss offenbart sein Sohn, das seine beste Rolle gar nicht die des Professor Higgins gewesen sei, auch nicht die des Pickert, sondern die der Eliza Doolittle, wenn er "My fair Lady" zuhause übte. Und dann gab es an diesem Wahlsonntag nur noch die Wahl zwischen Lachs oder Schinken.

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