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Tegel

© dpa

Standort-Konzept: IHK will Tegel zum Industriepark machen

Die Berliner Industrie- und Handelskammer will gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Das Areal des Flughafens Tegel soll als moderner Industriestandort genutzt werden. Damit könnte zugleich die wirtschaftliche Entwicklung Berlins angeschoben werden.

Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin fordert, das Areal des Flughafen Tegels nach dessen Schließung zum modernen Industriestandort zu entwickeln. Dazu zähle neben dem produzierenden Gewerbe auch die Ansiedlung von Forschungs- und Wissenschaftseinrichtungen, sagte IHK-Präsident Eric Schweitzer am Dienstag.

Ein wesentlicher Grund für die im Bundesvergleich noch immer schwache wirtschaftliche Entwicklung der Hauptstadt seien einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) zufolge 90.000 fehlende Industriearbeitsplätze, führte der IHK-Chef an. Der Fokus der Berliner Wirtschaftspolitik müsse deshalb künftig noch viel stärker auf Industriepolitik liegen. Jeder Industriejob ziehe drei bis vier Arbeitsplätze im Dienstleistungssektor nach sich.

Berlin fehle es generell an großen Industriearealen, weswegen dem Flächenbedarf potenzieller Investoren häufig nicht entsprochen werden könne, gab Schweitzer zu bedenken. Der Flughafen Tegel mit einer Fläche von 460 Hektar biete hier optimale Voraussetzungen, da auch zum angrenzenden Wohnbereich genügend große Abstände bestünden. Die größtmöglich zur Verfügung stehende Produktionsfläche in Berlin beträgt nach IHK-Angaben derzeit knapp zehn Hektar. Das Betriebsgelände des BMW-Motorradwerks in Spandau umfasst 17,8 Hektar.

Der künftige Hauptstadtflughafen Berlin Brandenburg International soll im November 2011 eröffnet werden. Spätestens sechs Monate nach der Inbetriebnahme ist die Schließung Tegels vorgesehen. Der City-Airport Tempelhof wurde Ende Oktober 2008 geschlossen. (sba/ddp) 

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