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Die Aufzugfirma Schindler baut einen Digital-Campus in Mariendorf auf.

© imago/Schöning

Steigende Investitionen: Berlin zieht immer mehr Unternehmen an

Die Zahl der Firmen, die in die Stadt kommen, steigt laut den Wirtschaftsförderern von Berlin Partner. Das zahlt sich auch für Arbeitnehmer aus.

Berlin ist attraktiv – nicht nur für die Bewohner, die hier leben. Immer mehr Unternehmen zieht es in die Metropole, und viele derjenigen Firmen, die bereits ansässig sind, expandieren. 8936 Arbeitsplätze seien entstanden durch die 280 Projekte, die die Wirtschaftsförderagentur des Senats, Berlin Partner, begleitet hat. Die Unternehmen werden 825,2 Millionen Euro investieren. Das verkündete Stefan Franzke, Chef von Berlin Partner, nun gemeinsam mit Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne).

„Die Zahlen zeigen, dass die Hauptstadtregion weiterhin ein Zukunftsstandort ist – im nationalen wie auch internationalen Vergleich. Besonders die hohe Investitionsbereitschaft spricht dafür, dass zahlreiche Unternehmen ihre Zukunft an der Spree sehen“, sagte Franzke.

Schaut man sich die Branchen an, belegt die „IKT, Medien, Kreativbranche“ mit 3172 neuen Arbeitsplätzen Platz 1. Gefolgt von „Verkehr, Mobilität und Logistik“ (2682 Jobs) – dieser Bereich hat die Gesundheitswirtschaft mit 807 neuen Jobs auf Platz drei verdrängt. Platz vier und fünf belegen die Energietechnik (321 Jobs) und die Optik und Photonik (204 Jobs). Zudem wurden außerhalb dieser Branchen-Cluster 1143 neue Arbeitsplätze in der Dienstleistungswirtschaft und 607 in der industriellen Produktion geschaffen.

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Eine Traditionsfirma wie die Pralinen-Manufaktur Sawade habe die Insolvenz überwunden und expandiere jetzt, lobte Ramona Pop. Als beispielhafte Projekte nannte sie auch die Siemensstadt 2.0 oder die Aufzugs-Firma Schindler, die einen Digital-Campus in Mariendorf aufbaut sowie das Pharma- und Medizintechnikunternehmen Braun Melsungen, das weltweit agiert und in Berlin mit drei Standorten vertreten ist.

292,2 Millionen Euro fließen bei diesen Neu-Ansiedlungen nach Berlin. Mehr als 65 Prozent des Investitionsaufkommens – nämlich 533 Millionen Euro – kommen aber von Bestandskunden.

Auch Brandenburg trägt zur Entwicklung bei

Bemerkenswert sei vor allem, dass die meisten der Unternehmen, die sich in der Hauptstadt ansiedeln, aus Europa, vor allem aber aus Deutschland kämen. Wie etwa das Start-up „Scoutbee“, das in Würzburg gegründet wurde und neben Washington D.C. auch einen Standort in Berlin geschaffen hat.

Bei all dem Lob für die wirtschaftliche Entwicklung in Berlin wolle man Brandenburg als starken Partner nicht vergessen, sagte Franzke. Mit dem Nachbarn habe man nicht nur die Clusterstrategie definiert, sondern kooperiere auf vielen Ebenen – etwa mit einer gemeinsamen Messe-Strategie. „Und als wir vor drei Jahren Tesla als Ansiedlungsfirma ausgemacht hatten und im vorigen Jahr den Anforderungskatalog bekamen, war uns klar, dass Berlin das allein nicht leisten kann“, sagte Franzke zum geplanten Bau der Gigafactory in Grünheide.

„Viele Jahre lang haben wir den Niedergang von ganzen Branchen und den Verlust von Arbeitsplätzen in Berlin erleben müssen. Nun zieht der Erfolg Berlins Talente, Unternehmen und Investoren an – aus Deutschland, Europa und der ganzen Welt“, sagte Pop. Mit dem Zuzug von Unternehmen und Menschen kämen neue Aufgaben für Politik und Gesellschaft. „Darüber darf man nicht erschrecken, sondern muss sie anpacken.“

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