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Das Jüdische Krankenhaus Berlin. (Archivbild)

© Nikola Kuhn TSP

Streik beendet: Einigung in Tarifstreit am Jüdischen Krankenhaus Berlin

Die Beschäftigten des Jüdischen Krankenhauses beenden ihren Streik. Die Tarifpartner konnten sich auf einen Entlastungstarifvertrag einigen. Nun müssen noch die Verdi-Mitglieder zustimmen.

Im Tarifstreit am Jüdischen Krankenhaus Berlin (JKB) ist eine Einigung erzielt worden. Die Gewerkschaft Verdi erklärte den unbefristeten Streik der Mitarbeitenden am Samstag nach 19 Tagen für beendet. Alle Beschäftigten des JKB würden ihre Arbeit nun wieder aufnehmen, hieß es.

Wie Verdi mitteilte, einigten sich die Tarifpartner am Samstagmorgen nach 22 Stunden Verhandlungen auf einen Entlastungstarifvertrag. Dieser schreibt für fast alle Bereiche in der Patientenversorgung am JKB Personalbesetzungen und einen Belastungsausgleich bei Unterschreitung dieser Vorgaben vor. Das soll nicht nur für Pflegefachkräfte gelten, sondern auch für Servicekräfte und Pflegehilfskräfte und für Therapeuten.

Der Entlastungstarifvertrag sieht vor, dass Beschäftigte im Jahr 2025 nach neun unterbesetzten Schichten eine Freischicht erhalten, 2026 dann schon nach sieben unterbesetzten Schichten. Wird die Personalbesetzung um mehr als 50 Prozent unterschritten, erhalten die Beschäftigten den doppelten Belastungsausgleich.

Damit bewege sich der Tarifabschluss auf dem Niveau des Tarifvertrags bei den Vivantes-Kliniken, teilte Verdi mit. Die Streikversammlung und die Tarifkommission stimmten dem Ergebnis demnach zu. In den kommenden Wochen sollen auch alle Verdi-Mitglieder am JKB in einer Urabstimmung befragt werden, ob sie dem Verhandlungsergebnis zustimmen. Dann könnte der Tarifvertrag zum 1. Dezember 2024 in Kraft treten, mit einer Laufzeit bis Ende 2026.

Die Beschäftigten des JKB hatten zuletzt den Druck im festgefahrenen Tarifstreit erhöht und waren am 8. Januar in einen unbefristeten Erzwingungsstreit getreten. Das Klinikum im Berliner Ortsteil Wedding ist ein kleines Haus. Es wird betrieben als Stiftung des bürgerlichen Rechts und hat rund 380 Betten sowie 840 Mitarbeitende. Mehrere Beschäftigte hatten dem Tagesspiegel von Erschöpfung und teils chaotischer Personalplanung berichtet. (Tsp)

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