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Streik-Folgen: BVG-Stammkunden schicken Zeitkarten zurück

Mehrere hundert BVG-Kunden haben wegen des Streiks bereits ihre Monatskarten zurückgeschickt und fordern ihr bezahltes Geld zurück. Die Fahrscheine werden anteilig erstattet.

Für eine Erstattung muss die Monatskarte oder die Wertmarke im Original plus Kontoverbindung für die Gutschrift an die BVG geschickt werden. Erstattet wird sie erst nach Streikende und nur anteilig: Für jeden schon abgelaufenen Geltungstag zieht die BVG 4,20 Euro – den Gegenwert von zwei Einzelfahrten – ab. Rückwirkend gibt’s aber nichts: „Es gilt das Datum des Poststempels“, sagte BVG-Sprecherin Petra Reetz.

Die Verbraucherzentrale bezeichnete diese Regelung als „inakzeptabel“ und „sehr kundenunfreundlich“: Wer seine Karte jetzt zurückgebe, müsse nach dem Ende des Streiks für den Rest des Monats Einzelfahrscheine kaufen – und zahle dadurch womöglich noch drauf. Als Alternative schlägt die Verbraucherzentrale vor, dass die Kunden für die Streikdauer die Hälfte des Tagessatzes zurückerhalten sollten, auch rückwirkend.

Die BVG hält diesen Vorschlag für unrealistisch. Vor allem, weil die S-Bahn wie gewohnt fährt und ebenfalls mit BVG- Tickets benutzt werden kann, sind die einzelnen Kunden sehr unterschiedlich stark vom Streik betroffen. Außerdem ist das Prozedere in den Beförderungsbedingungen des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) mit dessen rund 40 Mitgliedsbetrieben einheitlich festgelegt. Die Rückgaberegelung des VBB gilt nicht nur für Streikzeiten, sondern generell. Deshalb können auch bei der S-Bahn gekaufte Zeitkarten dort zurückgegeben werden. Außerdem leistet die S-Bahn der BVG Amtshilfe und nimmt deren Dauerkarten in ihrem Kundenbüro (Invalidenstraße 17A) und am Fahrkartenschalter im S-Bahnhof Potsdamer Platz zurück. Zigtausende Berliner, die mit Firmentickets unterwegs sind, haben nach Auskunft der BVG die gleichen Möglichkeiten. Nur sei der tägliche Erstattungsbetrag für diese ermäßigten Tickets entsprechend geringer.

Nach Auskunft von Reetz hat die BVG rund 200.000 Kunden, die mit Abo oder Firmentickets unterwegs sind. Noch seien die zurückgegebenen Tickets kein Drama. Stärker machten sich die weggefallenen Käufe bemerkbar: An einem normalen Tag setze die BVG rund 500 000 Euro für Einzelfahrscheine und 300.000 Euro für Zeitkarten um. Weil sie durch den Streik aber Personal- und Energiekosten spart, büßt die BVG unter dem Strich kaum Geld ein.

Ein anderes Problem hat das Unternehmen gelöst: Die Firmentickets für April würden auf jeden Fall rechtzeitig bei den Arbeitgebern eintreffen. Darauf müssen sich diese nun verlassen. Notgedrungen, denn auch für sie ist die BVG seit Streikbeginn nicht mehr erreichbar.

Die Adresse zur Rücksendung und die Öffnungszeiten der S-Bahn-Schalter stehen online unter www.bvg.de (unten auf der Startseite). Rücksendungen werden erst nach Streikende bearbeitet. Weitere Infos auch bei der S-Bahn unter www.s-bahn-berlin.de, Tel.: 29 74 33 33.

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