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An diesem Mittwoch tut sich nichts in den Klassenzimmern vieler Schulen in Treptow-Köpenick.

© Peter Endig/dpa

Update

Stromausfall in Berlin: Schulen und Kitas in Köpenick bleiben geschlossen

Schulfrei wegen Stromausfall: In Bohnsdorf, Grünau, Müggelheim, Schmöckwitz und Köpenick gibt es an diesem Mittwoch kaum Unterricht. Auch Kitas sind dicht.

Der Stromausfall in weiten Teilen des Bezirks Treptow-Köpenick führt dazu, dass 16 Schulen am Mittwoch geschlossen bleiben. Zuvor hatten die Ämter 22 Schulen genannt. Eine am Morgen um 7.35 Uhr korrigierte Liste des Bezirksamtes ergab, dass Merian-, Alexander-von-Humboldt-, Hauptmann-von-Köpenick- und Uhlenhorst-Schule nun doch geöffnet sind. Zudem meldete sich beim Tagesspiegel der Schulträger Best Sabel Schulen mit dem Hinweis, dass seine zwei dortigen Schulen ebenfalls Strom hatten und ganz normal ihren Betrieb aufnehmen wollten.

Inwieweit in diesen sechs Schulen trotz der zunächst falschen Angaben Schüler und Lehrer auftauchten, war am Morgen noch unklar. In der Hauptmann-von-Köpenick-Schule hieß es gegen acht Uhr: "Viele Schüler sind da". Es habe aber auch etliche Abmeldungen gegeben.

Auf der Homepage des Alexander-von-Humboldt-Gymnasiums hatte Schulleiter Wolfgang von Schwedler um 7.20 die Nachricht gepostet: "Die Schule ist für alle Schülerinnen und Schüler geöffnet. Die Lehrerinnen und Lehrer erwarten Ihre Lerngruppen". Später konnte der Leiter verkünden, dass rund 90 Prozent der Schüler und alle Lehrer anwesend waren. Der Stromausfall machte keine Problem, weil es an der Schule ein Notstromversorgung gebe, erläuterte von Schwedler. Er sprach von einem "Informationschaos" angesichts der Tatsache, dass der Bezirk die fehlerhafte Liste verschickt hatte. Nur dank seines elektronischen schwarzen Brettes und der Vernetzung der Schüler untereinander konnten so viele Schüler noch erreicht werden.

Ärger und Wut an freier Best-Sabel-Schule

"Ärger und Wut" über die falsche Liste des Bezirksamtes äußerte auch die Leiterin der Best-Sabel-Schule, Martina Dietrich: Die Oberschule sowie die Berufsfachschule des gleichen freien Trägers, die beide in der Dammvorstadt gelegen sind, hatten Strom und warteten auf viele Schüler vergeblich. "Unsere Lehrer waren alle da, aber nur sehr wenige Schüler", beklagte Dietrich. Man habe dann einen Rundruf gemacht, so dass noch viele Schüler kommen konnten. Es seien sogar noch die Oberstufenklausuren geschrieben worden. Dietrich fragt sich, wie das Bezirksamt überhaupt auf die Idee kommen konnte, über die Köpfe der freien Schulen hinweg eine derartige Mitteilung zu machen: Der Bezirk ist zwar Träger der öffentlichen, aber nicht der freien Schulen.

Die Anmeldungen der siebten Klassen gingen weiter

Das Bezirksamt wies in seiner aktualisierten Mitteilung darauf hin, dass die Schulen auch weiterhin Anmeldungen für die neuen 7. Klassen entgegennehmen: Heute ist der letzte Tag der Oberschulanmeldungen.

Die Senatsverwaltung für Bildung hatte die inzwischen überholte Liste am späten Dienstagabend nach 23 Uhr mit Verweis auf eine um 22.50 Uhr veröffentlichte Mitteilung des Bezirksamts Treptow-Köpenick herausgegeben. Der Bezirk wies zudem darauf hin, dass "sämtliche Kitas" in diesen Ortsteilen nicht öffnen werden.

Dies ist die korrigierte Liste zu den Schulschließungen:

Bohnsdorf

Fritz-Kühn-Schule, Schule am Buntzelberg

Grünau

Grünauer Schule

Köpenick

Amtsfeld-Schule, Bewegte Schule, Emmy-Noether-Gymnasium, Evangelische Schule, Freie-Montessori-Schule, Müggelschlößchen-Schule, Schule an der Dahme, Schule in der Köllnischen Vorstadt, Wendenschloß-Schule, W-I-R Grundschule Pfefferwerk, Flatow-Schule

Müggelheim

Müggelheimer-Schule

Schmöckwitz

Schmöckwitzer Insel-Schule.

Bis 15 Uhr soll der Stromausfall dauern

Den Schulen dürfte der Verlust eines ganzen Schultages umso mehr Probleme bringen, ihr Pensum zu schaffen, als auch kommende Woche an zwei Tage wegen eines Warnstreiks viel Unterricht ausfallen wird.

Seit dem frühen Dienstagnachmittag ist der Bezirk Treptow-Köpenick von einem großflächigen Stromausfall betroffen. Gegen 14.10 Uhr gingen in rund 31.000 Haushalten und bei 2000 Gewerbetreibenden vor allem in in Wendenschloss, Grünau und Müggelheim die Lichter und alle elektrisch betriebenen Geräte aus. Um 19:30 Uhr war klar: die Behebung des Schadens wird mehr als 24 Stunden brauchen und nicht vor 15 Uhr am Mittwoch erfolgen. Gegen 23 Uhr wurde der Katastrophenschutz alarmiert.

Der Katastrophenschutz ist alarmiert

In weiten Teilen Köpenicks, vor allem in der Altstadt, in Wendenschloss, Grünau und Müggelheim, sowie teils in Lichtenberg fielen in rund 31.000 Haushalten und 2000 Gewerbebetrieben die Lichter und alle elektrisch betriebenen Geräte aus. Computer wurden schwarz, Kühlschränke, elektrische Heizungen, Telefone und Supermarkt-Kassen funktionierten nicht mehr, mindestens sechs Straßenbahnlinien standen still und Aufzüge stoppten. Wer im Lift war, musste im schlimmsten Fall von der Feuerwehr befreit werden.

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