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Margarete Koppers hat sich um den Posten des Polizeipräsidenten beworben.

© dpa

Suche nach neuem Polizeipräsidenten: Koppers hat starke Konkurrenz

Margarete Koppers will Berlins neue Polizeipräsidentin werden. Doch mehrere Pannen überschatten ihre Amtszeit als Interims-Polizeichefin. Und auch ein Blick auf die Konkurrenz macht deutlich: Es wird eng für Koppers.

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Die Polizeibehörde hat derzeit eine Krise nach der anderen zu bewältigen. Damit könnten die Chancen der amtierenden Polizeipräsidentin Margarete Koppers, dauerhaft im Chefsessel zu bleiben, erheblich gesunken sein. Erst kürzlich entschuldigte sich Koppers bei Innensenator Frank Henkel (CDU) nach dem Fund mehrerer Rohrbomben am 1. Mai, Fehler gemacht zu haben. Henkel war erst später von der Polizeiführung darüber informiert worden. Nun muss die 50-Jährige nach möglichen Maulwürfen suchen, die die Razzia gegen die Rocker verraten haben könnten. „Der Geheimnisverrat könnte ihr endgültig die Chance genommen haben, Polizeipräsidentin zu werden“, hieß es bei Ermittlern. Nicht ausgeschlossen sei, dass jemand absichtlich versucht habe, ihr zu schaden, weil man „einer Frau in der männerdominierten Behörde einen solchen Aufstieg nicht gönnt“, hieß es. Polizeisprecher Redlich wies dies zurück: „Ich sehe keine Verbindung zwischen dem Geheimnisverrat und dem Bewerbungsverfahren.“ Ohnehin muss sich Koppers gegen eine starke Konkurrenz von Mitbewerbern behaupten.

Henkel hatte die Zahl von 15 Kandidaten genannt. Nach Tagesspiegel-Informationen sind darunter Koppers, der Leiter der Direktion 1, Klaus Keese; der Chef der Berliner Bundespolizei, Klaus Kandt, sowie Polizeidirektor Michael Knape aus der Direktion 6. Knape war am Freitag erreichbar, wollte sich jedoch nicht äußern. Der 60-Jährige ist seit 1998 als Polizeidirektor zuständig für die Ostbezirke der Stadt. Er ist Honorarprofessor an der Fachhochschule für Rechtspflege und hat sich einen Ruf als „Nazi-Jäger“ wegen seines Einsatzes gegen die rechtsextreme Szene gemacht. Knape musste vor Jahren um seine Sicherheit fürchten, weil er von Neonazis bedroht worden war.

Grünen-Innenpolitiker Benedikt Lux findet es „gut, dass es eine große Auswahl an Bewerbern gibt und dass sich auch erfahrene Direktionsleiter beworben haben“. Auch SPD-Innenpolitiker Thomas Kleineidam ist „froh, dass es viele Bewerbungen gibt“. CDU-Innenpolitiker Robbin Juhnke sieht das als „gutes Zeichen, dass die Position des Polizeipräsidenten in Berlin attraktiv ist“. Mit Verweis auf das laufende Auswahlverfahren wollte sich kein Politiker zu den genannten Kandidaten äußern.

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