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Tegel: Aus dem Wasserwerk fließt Strom

Ginge es nach den Wasserbetrieben, könnte die Sonne ab sofort ununterbrochen scheinen. Dann würde nämlich nicht nur der bisher eher schwache Wasserabsatz – in diesem Sommer drohte noch kein Berliner Rasen zu vertrocknen – zulegen, sondern auch die Leistung von Berlins größter zusammenhängender Solarstromanlage.

Berlin - Die Anlage befindet sich seit Mai 2008 auf dem Dach des Wasserwerks Tegel – und wurde in den vergangenen Wochen noch einmal deutlich erweitert. Statt bisher knapp 200 Kilowatt leisten die Module jetzt bis zu 560 Kilowatt. Am Mittwoch wurde die für 1,4 Millionen Euro erweiterte Anlage im Beisein von Wirtschaftssenator Harald Wolf (Linke) offiziell in Betrieb genommen. Wolf, zugleich Aufsichtsratsvorsitzender der Wasserbetriebe, lobte die Anlage als Investition auch im Sinne der Wasserkunden: „Wenn sie abgeschrieben ist, wird sie den Strom quasi kostenlos liefern. Also belastet sie auch die Tarife nicht.“ Durch den Solarstrom werden pro Jahr auch 475 Tonnen CO2 vermieden – die Klimabilanz von etwa 70 Durchschnittsberlinern. Für Hermann Scheer (SPD), Chef des Lobbyverbandes Eurosolar, sind solche Projekte hilfreich „gegen die mentalen Sperren“, an denen der Vormarsch der erneuerbaren Energien noch allzu oft scheitere. Einen Erfolgsbeweis liefert bereits der ältere Teil der Tegeler Solaranlage: Im ersten Betriebsjahr erzeugte sie trotz oft bewölkten Himmels fünf Prozent mehr Strom als geplant. obs

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