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Berlin: Tierisch voll

Katzen, Hunde, Kaninchen – es werden immer mehr. Das Heim ist überbelegt

Dreißig Katzen sind bereits in Notcontainern untergebracht, eine ganze Schar neuer Hunde wird allwöchentlich in Tierheime nach Brandenburg ausgelagert, und die Abteilung für Kleintiere kann man nur noch im Zickzackkurs durchqueren – zwischen Kaninchen- und Hamsterkäfigen, die gestapelt in den Gängen stehen: Im Berliner Tierheim herrscht seit Ferienbeginn der Ausnahmezustand.

„So überbelegt waren wir noch nie“, sagt die Sprecherin des Tierschutzvereines, Evamarie König. Knapp 1600 Hunde, Katzen und Kleintiere bis zu Papageien und Schildkröten haben zurzeit in Europas größtem Tierheim am Hausvaterweg eine vorübergehende Bleibe gefunden. Das sind 400 Schützlinge mehr als in den Sommerferien 2006.

Erfahrungsgemäß werden zur Urlaubszeit besonders viele Tiere ausgesetzt oder abgegeben, weil die Besitzer vor einer Reise keine Unterkunft finden oder deren Kosten scheuen. Diesmal „ist es allerdings extrem“, sagt Evamaria König. Die Leute hätten immer weniger Geld, ihre tierischen Hausgenossen würden ihnen zu teuer. „Nahezu jeder Zweite, der uns sein Tier bringt, ist Hartz-IV-Empfänger.“

Entsprechend eng geht es in Berlins Arche Noah zu. In vielen Boxen leben vier statt normalerweise zwei Hunde, für die Katzen hat man kurzerhand Notcontainer besorgt, in die spärliches Licht dringt. Deshalb sind die Pfleger froh über jeden, dem sie ein Tier vermitteln können. Große Hoffnungen setzen sie auf das kommende Wochenende, denn am 18./19. August lädt das Heim jeweils ab 11 Uhr zum Familien-Weekend“ ein mit Musik und Spielen, aber vor allem mit Führungen und Infos zu allen tierischen Bewohnern. CS

Wer ein Tier sucht, kann sich am Hausvaterweg 39 täglich von 11 bis 16 Uhr umsehen. Tel.: 76888-0, www.tierschutz-berlin.de. Dort gibt es auch Infos zu günstigen Tierpflegestellen während der Ferienzeit.

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