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Tod Gernot Doraus: Moabiter Münzhändler Opfer eines Raubmords

Gernot Dorau war seit Jahrzehnten bei Sammlern bekannt. Über die Höhe der Beute ist noch nichts bekannt. Die Polizei sucht Zeugen, die den Überfall am vergangen Mittwoch beobachtet haben.

Einer der letzten Münzhändler der Stadt ist ermordet worden. Wie berichtet, war der 73-jährige Gernot Dorau am Mittwoch erschlagen in seinem Laden in Moabit aufgefunden worden. Die Mordkommission geht von einem Raubmord aus – das kleine Geschäft in der Beusselstraße war durchwühlt, Münzen lagen auf dem Fußboden. Über die Höhe der Beute liegen noch keine Erkenntnisse vor.

Die Schwester des Mannes hatte die Tat entdeckt und einen Notarzt gerufen. Doch der konnte nicht mehr helfen. Die Obduktion hat mittlerweile ergeben, dass der Geschäftsmann zwischen 12 Uhr und 15.30 Uhr gestorben ist, die Polizei sprach von „stumpfer Gewalt gegen den Oberkörper“. Die Kripo sucht Zeugen, die etwas Auffälliges bemerkt haben vor dem Geschäft oder die am Mittwoch noch bei Dorau im Geschäft waren. Dazu veröffentlichte die Polizei ein Foto des Opfers.

Gernot Dorau handelte seit Jahrzehnten mit Münzen. „Ein Urgestein der Numismatik und ein Münzhändler der ganz alten Schule“, hieß es in einem Beitrag eines Münzsammlers in einem Fachforum. Seine erste Münz-Auktion organisierte er im Dezember 1969. Dorau hatte sich auf klassische Numismatik, vor allem antike Münzen spezialisiert – und nicht auf schnelles Geld mit Goldan- und verkauf. Regelmäßig hatte der Händler einen Stand auf der Münzmesse „Numismata“, so Anfang des Monats in München. Zuletzt habe er einen Rollator benötigt, berichtete ein Sammler. Auch sonst sei er körperlich nicht mehr in der Lage gewesen, sich gegen Angreifer zu wehren, heißt es in einem anderen Forum.

Auch am Donnerstag gab es für die Mordkommission einen Einsatz in Moabit: Ein 56-Jähriger ist am Abend von einem Zechkumpanen in einer Wohnung in der Bremer Straße getötet worden. Ein 28-jähriger Tatverdächtige wurde festgenommen. Der Mann hatte bei einer Nachbarin des Hauses geklingelt und angegeben, den 56-Jährigen leblos in dessen Wohnung „gefunden“ zu haben. Die Frau alarmierte Polizei und Notarzt. Bei den Ermittlungen ergab sich schnell ein Tatverdacht gegen den jungen Mann. Dieser soll zeitweise bei dem 56-Jährigen gelebt haben.

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