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Avril Lavigne im vergangenen September bei einem Konzert in Las Vegas.

© IMAGO/UPI Photo

Tourstart in Deutschland: Avril Lavigne beweist in Berlin, wie vielseitig sie ist – und schon immer war

Drei Jahre lang wurde die Tour wegen der Pandemie verschoben. Nun endlich feiern ihre Fans die Sängerin – auch wenn es an diesem Abend ein paar Probleme gab.

„Avril Lavigne, Head Above Water World Tour, 28. März 2020“ steht auf den Tickets der mehr als 4000 Fans, die am Samstagabend die Verti Music Hall betreten. Aufgrund der Pandemie wurde das Konzert der kanadischen Sängerin jahrelang immer wieder verschoben. Die Vorfreude und Erwartungen an einen schönen Konzertabend sind deshalb umso höher.

Doch direkt zu Beginn die große Ernüchterung: Der Innenraum der Verti Music Hall, in die das Konzert von der Columbiahalle verlegt wurde, hat offenbar ein geringeres Fassungsvermögen. Viele Gäste werden spontan auf den Rang und damit ungewollt auf Sitzplätze verfrachtet. „Wir haben drei Jahre auf das Konzert gewartet und jetzt müssen wir unsere Stehplätze hergeben?“, fragen zwei Besucherinnen enttäuscht die Mitarbeiter.

„Wir waren doch schon drinnen, wir sind eine große Gruppe. Aber meine Freundin kam jetzt erst, und jetzt dürfen wir plötzlich nicht mehr rein, weil es zu voll ist?“, beschwert sich ein weiterer Gast. Während die Musikerin Phem als Voract die Bühne rockt, verpassen etliche Konzertbesucher den Beginn, da sie noch immer in der Schlange für die heiß begehrten Innenraum-Bändchen stehen.

Und die vorderen Reihen des Innenraums sind tatsächlich brechend voll. Alle wollen ihr Teenie-Idol aus nächster Nähe sehen. Karohemden, Strumpfhosen mit Laufmaschen, Streifensocken sowie ganz viel dunkles Augen-Make-Up prägen das punkige Bild im Publikum.

„Sie sieht einfach noch so aus wie früher!“

Auch die von vielen geliebten Converse Schuhe, besser bekannt als Chucks, sind zahlreich vertreten. Über den Köpfen der Gäste fliegen riesige, orangefarbige und schwarze Luftballons. Um 21.15 Uhr beginnt die Show mit einem Intro, drei Minuten später steht Avril Lavigne endlich auf der Bühne und eröffnet ihr Konzert mit „Bite me“, einem Song aus ihrem aktuellen und mittlerweile siebten Studioalbum.

„Oh mein Gott, sie sieht einfach noch genauso aus wie früher!“, schreit jemand in der Menge. Und tatsächlich: Auf der Bühne steht eine 38-jährige Frau, die gefühlt in den letzten zwei Jahrzehnten nicht gealtert ist. Nur die Haare sind heute deutlich kürzer und blonder.

„Ihr habt diese Tickets jetzt schon zwei oder drei Jahre. Es ist so toll, jetzt endlich in Berlin zu sein!“, begrüßt Lavigne ihr Publikum, das mit ihr groß geworden ist. Auffällig viele hochgewachsene Männer mit Vollbärten bis zur Brust singen aus voller Kehle die alten Hits wie „Complicated“ und „My Happy Ending“ mit.

I’m with you, Berlin!

Avril Lavigne, Sängerin

Und Avril Lavigne beweist an diesem Abend, wie vielseitig sie ist und schon immer war: Sie singt live, spielt Gitarre, sitzt zwischenzeitlich sogar am Schlagzeug und schmettert neben ihren eigenen Songs auch „All the small things“ von Blink 182.

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In den vergangenen Jahren war es um die Sängerin ruhig geworden. Als Lavigne 2014 an Borreliose erkrankte, musste sie eine jahrelange musikalische Zwangspause einlegen. 2019 feierte sie ihr Comeback, welches sie mit ihrer Tour 2020 zelebrieren wollte. Doch Corona verhinderte das.

Der Auftritt in Berlin war nun das erste Konzert in Deutschland auf der „Love Sux Tour 2023“, die vergangene Woche in Paris und Amsterdam startete. Weitere Deutschlandkonzerte folgen in den kommenden zwei Wochen in Hamburg, Offenbach, München, Stuttgart und Köln.

Als am Samstagabend die Band den Erfolgshit „Sk8ter Boi“ anstimmt, gesteht Lavigne: „Some things never change!“ Auch heute habe sie noch immer eine Schwäche für Skaterboys, sagt sie.

Nach nur 90 Minuten ist das Konzert vorbei und endet mit dem Song „I’m with you“ aus dem Jahr 2002. Sekundenlang lässt Lavigne die Fans im Chor singen. „I’m with you, Berlin!”, verabschiedet sich die Kanadierin von ihrem Publikum. Und als Resümee des Abends bleibt: „Love sux“, die Organisation in der Halle ebenso, aber Avril Lavigne definitiv nicht.

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