zum Hauptinhalt

Berlin: Treitschke-Test

Gideon Joffe, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, hat nichtjüdischen Mitbürgern empfohlen, mal probeweise eine Kippa aufzusetzen, um zu erfahren, wie Juden sich in der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft fühlen. Joffe meinte, auf diese Weise könne jeder nachempfinden, wie viel Antisemitismus es in Deutschland noch immer gebe.

Gideon Joffe, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde, hat nichtjüdischen Mitbürgern empfohlen, mal probeweise eine Kippa aufzusetzen, um zu erfahren, wie Juden sich in der nichtjüdischen Mehrheitsgesellschaft fühlen. Joffe meinte, auf diese Weise könne jeder nachempfinden, wie viel Antisemitismus es in Deutschland noch immer gebe.

Falls Sie gerade keine traditionelle jüdische Kopfbedeckung zur Hand haben oder Ihnen der Kippa-Test zu gefährlich erscheint, bietet der Bezirk Steglitz-Zehlendorf eine bedenkenswerte Alternative: den Treitschke-Test. Vom Historiker Heinrich von Treitschke (1834-1896) stammt der Satz: „Die Juden sind unser Unglück“ – eine Botschaft, so eindeutig, dass sie zum Motto des Nazi-Hetzblatts „Stürmer“ wurde. Dass es bis zum heutigen Tag eine Treitschkestraße in Steglitz gibt, sollten nicht nur jüdische Berliner als Beleidigung empfinden. Von der Blockadehaltung der CDU, die sich seit Jahren dem Ansinnen auf Umbenennung entgegenstemmt, ganz zu schweigen.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false