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Berlin: Trio plant die Zukunft des Olympiageländes

Berlin und Bonn einig über ProjektentwicklerVON AXEL BAHR BERLIN.Auf dem Weg zu einer Lösung des Problems Olympiastadion sind der Bund und Berlin einen entscheidenden Schritt weitergekommen.

Berlin und Bonn einig über ProjektentwicklerVON AXEL BAHR BERLIN.Auf dem Weg zu einer Lösung des Problems Olympiastadion sind der Bund und Berlin einen entscheidenden Schritt weitergekommen.Nach Informationen des Tagesspiegels haben sich beide Seiten auf drei potentielle Projektentwickler für das ehemalige Reichssportfeld inklusive Stadion verständigt.Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung, an der 22 Unternehmen teilnahmen und acht zu einer Präsentation Ende vergangener Woche eingeladen wurden. Ein Grundgedanke des Verfahrens ist, die Sanierung und Modernisierung des maroden Olympiastadions - geschätzte Kosten etwa 660 Millionen Mark - ohne öffentliche Mittel zu realisieren.Andererseits ist auch, so Sportstaatssekretär Löhe (SPD), die Möglichkeit eines Stadionneubaus weiter in der Diskussion.Weder der Bund als Eigentümer noch Berlin sehen sich in der Lage, aus ihren Etats die Kosten für die Stadionsanierung auch nur teilweise zu übernehmen. Das sechsköpfige Gremium aus Vertretern des Senats wie des Bundesfinanzministeriums hatte sich jeweils einstimmig auf die drei schließlich ausgewählten Firmen geeinigt.Dabei handelt es sich um Dr.Seebauer & Partner, ein weltweit operierendes Beratungsunternehmen, das an Stadienkonzeptionen in Wembley/London und in Amsterdam beteiligt war.Die Unternehmensberatung KPMG ist dem Senat unter anderem durch ihre Arbeit in Zusammenhang mit der Verwaltungsreform bestens bekannt.Für die KPMG habe den Ausschlag gegeben, daß die Firma neben ihrer internationalen Präsenz über beste Verbindungen zu potentiellen Investoren und Geldgebern verfüge.Der dritte im Bund ist die Schweizer Consultingfirma SCG aus St.Gallen, die mit einer inhaltlichen Grobkonzeption das Entscheidungsgremium überzeugen konnte. Wer aus dem Trio das Rennen macht, soll bis zum 21.Oktober entschieden werden.Bis zu diesem Termin müssen die Firmen einen inhaltlichen Plan über die Gestaltung des 130 großen Areals vorlegen.Das beinhaltet die künftigen Nutzungen, Betreiberkonzepte und Finanzierungsmodelle.Von vornherein gilt es aber als ausgeschlossen, daß auf dem denkmalgeschützten ehemaligen Reichssportfeld Wohnungen im großen Stil gebaut werden sollen.Unklar ist derzeit noch, welche Bereiche vom Denkmalschutz ausgenommen werden können.In der Sportverwaltung sieht man allein das Olympiastadion, das Maifeld wie auch die Waldbühne als schützenswert an.Über alle anderen Teile müsse diskutiert werden, so Staatssekretär Löhe.Andernfalls drohe, daß die Umsetzung eines rentablen Konzepts blockiert werde.Einem möglichen Abriß des Stadions, was von seiten des Bundes durchaus in die Überlegungen miteinbezogen worden war, stehe Berlin aber kompromißlos ablehnend gegenüber. Nach dem derzeitigen Stand wird sich der Senat Ende Oktober/Anfang November über den Denkmalschutz auf dem Olympiagelände einigen müssen.Bis zum Ende des Jahres soll die Leitplanung abgeschlossen sein und Investoren wie mögliche Betreiber für das Projekt gewonnen werden.

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