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U-Bahnhof Kottbusser Tor: Hier ereignete sich die tödliche Schubserei.

© Christoph Soeder/dpa

Update

U8-Schubser vom Kottbusser Tor in Berlin: 26-Jähriger wegen Mordes aus Heimtücke in U-Haft

Am Samstag hatte die Polizei einen Verdächtigen aus Mangel an Beweisen auf freien Fuß gesetzt. Jetzt gab es eine weitere Festnahme und einen Haftbefehl.

Nach der neuen Festnahme im Fall des tödlichen Stoßes vor eine U-Bahn in Berlin-Kreuzberg gehen die Ermittler davon aus, nun den richtigen Mann gefasst zu haben.. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, verwies am Montag auf den am Sonntag erlassenen Haftbefehl gegen einen 26-Jährigen wegen Mordes aus Heimtücke. Hintergrund der Tat seien mutmaßlich Drogengeschäfte gewesen.

Der Tatverdächtige stammt aus Marokko, er befindet sich in U-Haft und hat sich bisher nicht zu den Vorwürfen geäußert. Er war am Samstagabend in einer Flüchtlingsunterkunft in Berlin-Wannsee festgenommen worden, wie Steltner sagte.

Zeugenaussagen hatten auf Spur des Mannes geführt

Im Fall der tödlichen Schubserei am U-Bahnhof Kottbusser Tor hat ein Richter am Sonntagnachmittag einen Haftbefehl wegen Mordes gegen einen 26-Jährigen erlassen. Zuvor hatte die Berliner Polizei den Verdächtigen am Samstagabend in Berlin Wannsee festgenommen. Das meldete die Generalstaatsanwaltschaft Berlin am Sonntagmorgen auf Twitter.

Weitere Zeugenaussagen und intensive Ermittlungen der 4. Mordkommission in der Drogenszene am Kottbusser Tor, hatten die Polizei auf die Spur des Mannes geführt. Laut Polizei schweigt der der 26-Jährige bisher zu dem Tatvorwurf, er sitzt nun in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen dauern an.

Zuvor hatte die "B.Z." berichtet, bei dem Festgenommenen soll es sich um einen 26-jährigen Marokkaner handeln. Er ist nun dem Haftrichter vorgeführt worden.

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Schon am Freitagabend hatte die Berliner Staatsanwaltschaft mitgeteilt, einen Tatverdächtigen am Hauptbahnhof Eberswalde festgenommen zu haben. Doch diesen musste sie am Samstag wieder freilassen.

Der Grund: Der Tatverdacht ließ sich aufgrund von Widersprüchen in den Zeugenaussagen - etwa bei den Zeitangaben - nicht erhärten. Der Mann habe außerdem ein Alibi vorweisen können. Auch das Videomaterial der Überwachungskameras an der Station sei von mäßiger Qualität gewesen.

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Der Hintergrund: Bei einem Streit Dienstagnacht gegen 0.00 Uhr war ein 30 Jahre alter Iraner von einem anderen Mann auf die Gleise an der U-Bahn-Station Kottbusser Tor gestoßen worden. Er wurde durch die einfahrende Bahn in der unterirdischen Station der U8 so schwer verletzt, dass er noch vor Ort starb.

Ermittler gehen von Streit im Drogenmilieu aus

Die Mordkommission sichtete für ihre Suche nach dem Täter die Videos aus den Überwachungskameras der BVG. Das 30-jährige Opfer, ein Iraner, soll aus einer Gruppe heraus attackiert und auf die Gleise gestoßen worden sein, hieß es zunächst bei der Polizei. Ein Zug Richtung Hermannstraße erfasste ihn, die Rettungskräfte konnten ihn nicht wiederbeleben. Der Täter flüchtete.

Ermittler gehen bei der Tat von einem Streit im Drogenmilieu aus. „Die Hinweise auf einen Drogen-Hintergrund haben sich konkretisiert“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin am Freitag. „Es geht um den Verdacht, dass ein Deal Hintergrund der Tat sein könnte.“ 

Von Seiten der Polizei hieß es, das Opfer habe in Berlin gewohnt und sei der Behörde wegen Drogendelikten bekannt.

In dem U-Bahnhof sind regelmäßig Dealer und Süchtige unterwegs. Das Kottbusser Tor, in Berlin auch „Kotti“ genannt, zählt für die Polizei zu den sogenannten kriminalitätsbelasteten Orten. Seit Jahrzehnten wird dort Rauschgift verkauft. (mit dpa)

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