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Er ist hier der Chef - der U-Bahnchef: Hans-Christian Kaiser.

© Mike Wolff

U-Bahnchef in Berlin: „Wir haben die dümmsten Züge“

Das nennt man dann wohl ehrliche Analyse. Der Chef der U-Bahn in Berlin bemängelt fehlende Anzeigen in den Zügen und schimpft. Dabei gibt es Hoffnung.

Auch das ist ein Spitzenplatz: Die BVG hat nach Ansicht von U-Bahn-Chef Hans-Christian Kaiser „die dümmsten Nahverkehrs-Fahrzeuge in Deutschland.“ In den Zügen gibt es keine Anzeigen, die auf den Streckenverlauf und den nächsten Bahnhof hinweisen. Ausnahmen sind nur die Fahrzeuge der jüngsten Baureihen. Neue Fahrzeuge sind nur für die Linien U 1 bis U 4, die sogenannten Kleinprofilstrecken, auf denen nur 2,40 Meter breite Bahnen eingesetzt werden können, vorgesehen. Für die Linien U 5 bis U 9, deren Tunnel für die 2,65 Meter breiten Fahrzeuge des Großprofils gebaut sind, gibt es keinen Beschluss zum Kauf neuer Züge.

Aber immerhin bereite man sich jetzt intern auf die Beschaffung von Zügen fürs Großprofil vor, sagte Kaiser jetzt auf dem vom Fahrgastverband Igeb organisierten Sprechtag für U-Bahn-Fahrgäste. Vor den 20er Jahren werde es aber keine neuen Züge geben. 2019 soll die U 5 zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor fertig sein, was zu einem Mehrbedarf von Zügen führt.

Weil Geld für neue Fahrzeuge fehlt, hat die BVG auch Züge saniert, die fast 40 Jahre alt sind. Moderne Anlagen für die Fahrgastinformation hat sie den Oldtimern nicht spendiert. Zu teuer und zu störanfällig in alter Technik, sagt BVG-Chefin Sigrid Evelyn Nikutta. Einst hatte man über die damals 60 Jahre alten S-Bahnen der DDR-Reichsbahn gelästert. Die BVG ist auf dem Weg, die Reichsbahn einzuholen.

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