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Berlin: U-Bahnen nur alle zehn Minuten

„Ferienfahrplan“ auf mehreren Linien

Weltstadt Berlin: Bei der BVG heißt das, dass gleich auf mehreren U-Bahn-Linien die Züge in dieser Woche nur noch alle zehn Minuten fahren. Üblich ist sonst ein Fünf-Minuten-Abstand. Der sogenannte Ferienfahrplan gilt bis zum Ende der Woche. Während die BVG die Einschränkungen mit einer geringen Zahl von Fahrgästen begründet, lässt die S-Bahn ihre Züge weiter wie üblich fahren. Nur die Verstärkerzüge fallen auf einigen Linien weg.

Zehn-Minuten-Verkehr gibt es jetzt sogar auf der wichtigen Linie U 2 zwischen Pankow und Potsdamer Platz/Gleisdreieck. Außerdem fahren auf der nachfrageschwächeren U 3 (Krumme Lanke–Nollendorfplatz) und auf der U 5 zwischen Kaulsdorf-Nord und Hönow die Züge nur alle zehn Minuten. Üblich ist der Zehn-Minuten-Verkehr bisher nur auf der kurzen U 1 zwischen Uhlandstraße und Nollendorfplatz.

BVG-Sprecher Klaus Wazlak bezeichnet die Einschränkungen als „bedarfsorientiertes Fahren“. Durch die Ferienzeit sei die Nachfrage geringer; die Kapazität reiche auch bei einem Zehn-Minuten-Verkehr aus, um alle Fahrgäste mitnehmen zu können. Auch die Stadtentwicklungsverwaltung als Aufsichtsbehörde akzeptiert das geringere Fahrtenangebot, wenn die Kapazität ausreiche, wie Sprecherin Manuela Damianakis sagte.

Weniger Einschränkungen gibt es bei der Straßenbahn und beim Bus. Dort fallen nach Wazlaks Angaben – ähnlich wie bei der S-Bahn – nur die Verstärkungsfahrten weg, die sonst für den Schülerverkehr vorgesehen sind.

Vorwürfe, die Einschränkungen seien durch einen Fahrermangel bei der U-Bahn erforderlich geworden, weist die BVG zurück. Allerdings müssen bei ihr derzeit die Überstunden aus dem Vorjahr abgebummelt werden. Einschränkungen im Betrieb in diesem Umfang hatte es nicht einmal in den Sommerferien gegeben.

Bei Bussen und Straßenbahnen sind die organisatorischen Vorbereitungen für erhebliche Betriebseinschränkungen aufwändiger als bei einigen ausgewählten U-Bahn-Linien. Der Austausch von Fahrplänen an all den Haltestellen von Bussen und Straßenbahnen lohne sich nicht für so wenige Tage, sagte Wazlak. Bei der U-Bahn müssen die Fahrplanaushänge dagegen nur auf wenigen Stationen gewechselt werden.

Kritik am Zehn-Minuten-Verkehr bei der U-Bahn hatte es schon vor der Weihnachtszeit gegeben. Weil am Gleisdreieck Brücken erneuert werden müssen, können dort seit August die Züge zwischen Potsdamer Platz und Gleisdreieck nur alle zehn Minuten fahren. Ein solcher Zugabstand sei auf einer innerstädtischen Linie unzumutbar, klagten Fahrgäste. Weil es in diesem Bereich keine Weichen gibt, ist nur eingleisiger Betrieb möglich, der hier den Zehn-Minuten-Abstand erforderlich macht. Diese Einschränkungen dauern voraussichtlich bis Ende März.

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