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Berlin: Über das Ziel hinausgeschossen - mehr Service in Ämtern heisst nicht, Kunden wie Ware zu behandeln

Amtsformulare, die im Kopf das Logo eines als Sponsor auftretenden Bierbrauers tragen, Werbepausen bei Gerichtsverhandlungen oder Vertreter eines Kreditinstituts als Beisitzer der Sachbearbeiter im Sozialamt - der witzigen Ideen sind viele, wie die leere Kasse Berlins mit ein paar Mark gefüllt werden könnte. In der Wirklichkeit einer Amtstube aber hat solcherart privat-public-partnerschip nichts zu suchen.

Amtsformulare, die im Kopf das Logo eines als Sponsor auftretenden Bierbrauers tragen, Werbepausen bei Gerichtsverhandlungen oder Vertreter eines Kreditinstituts als Beisitzer der Sachbearbeiter im Sozialamt - der witzigen Ideen sind viele, wie die leere Kasse Berlins mit ein paar Mark gefüllt werden könnte. In der Wirklichkeit einer Amtstube aber hat solcherart privat-public-partnerschip nichts zu suchen. Das gilt auch für eine versteckte Kamera im Standesamt. Abgesehen davon, dass sich hier ein Heiratswilliger in seinen religiösen Empfindungen beleidigt fühlt - bei einem Behördengang muss klar sein, daß der Bürger nicht lächerlich gemacht wird oder Zweifel an der korrekten Durchführung einer hoheitlichen Aufgabe aufkommen. Verwaltungen müssen sich zu Dienstleistern wandeln, die den Bürger als Kunden betrachten. Aber den Kunden als Ware zu sehen und gleich zu verkaufen - da hat im Standesamt Schöneberg jemand wohl etwas falsch verstanden.

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