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Volle Kirchen, volles Programm: Die schönsten Weihnachtsgottesdienste in Berlin
An den Weihnachtstagen herrscht Hochbetrieb in den Gotteshäusern in Berlin und Brandenburg. Eine Auswahl an Gottesdiensten in der Hauptstadt.
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Es sind die Tage, an denen Berlins Kirchen so voll sind wie sonst nie im Jahr. Hunderttausende Menschen werden auch in diesem Jahr am Heiligen Abend und den beiden Weihnachtsfeiertagen einen Gottesdienst besuchen – in den großen Kirchen der Berliner Innenstadt ebenso wie in den Dorfkirchen der Außenbezirke, auf dem Brandenburger Land genau wie in den Städten der Mark. Eine nicht-repräsentative Auswahl.
Im Berliner Dom (Am Lustgarten) finden zahlreiche Christvespern statt. Um 14 Uhr ist der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, auf der Kanzel zu Gast: Wer seine Predigt hören will, sollte besonders rechtzeitig erscheinen. Anschließend gibt es in der größten evangelischen Kirche der Hauptstadt auch um 16 Uhr, 18 Uhr, 22 Uhr und 24 Uhr Gottesdienste zum Heiligen Abend. Dort predigen dann die Domprediger Christiane Münker und Stefan Scholpp sowie Pfarrer Alexander Brodt-Zabka. Auch an den übrigen Feiertagen gibt es zahlreiche Gottesdienste im Berliner Dom – ein Geheimtipp ist der Abendgottesdienst am 1. Weihnachtsfeiertag um 18 Uhr, in dem der Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Professor Christoph Markschies, die Predigt hält.
In der benachbarten Marienkirche (Alexanderplatz) findet am Heiligen Abend um 14 Uhr eine Christvesper „in multireligiöser Gastfreundschaft“ statt. Neben Pfarrer Michael Kösling gestalten auch Imam Osman Örs, Rabbiner Andreas Nachama und Pfarrerin Marion Gardei den Gottesdienst mit. Hier zeigt sich die Verbindung zum multireligiösen „House of One“, dessen Gründergemeinde die Marienkirche ist.
Christvespern gibt es um 16 Uhr und 18 Uhr, dann mit Bischof Stäblein und einer Radioübertragung im RBB. Um 21 Uhr lädt die Gemeinde zur Orgelmusik am Heiligen Abend ein, und um 24 Uhr gibt es eine Christmette.
Volles Programm gibt es am Heiligen Abend auch in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche (Breitscheidplatz). Um 14.30 Uhr findet eine Christvesper für Familien mit musikalischem Krippenspiel statt. Um 16.30 Uhr ist – na, wer wohl? - Bischof Stäblein zu Gast. Um 19 Uhr gibt es eine Jazz-Christvesper mit Pfarrer Stefan Wegener – und um 23 Uhr den wohl ungewöhnlichsten Gottesdienst, den es am Heiligen Abend in einer der großen Berliner Kirchen gibt: Pfarrerin Katrin Oxen lädt dann zu einer Christnacht mit Texten des von den Nationalsozialisten ermordeten Theologen Dietrich Bonhoeffer ein.
Nach sechsjähriger Umbauzeit finden erstmals wieder Gottesdienste in der katholischen Sankt-Hedwigs-Kathedrale (Bebelplatz) statt. Am Heiligen Abend findet um 22 Uhr eine Christmette mit Erzbischof Dr. Heiner Koch statt – denn in der katholischen Kirche liegt das Schwergewicht auf den beiden eigentlichen Weihnachtstagen, dem 25. und dem 26. Dezember. Jeweils um 8 Uhr, um 10 Uhr, um 12 Uhr und um 18 Uhr werden an diesen Tagen Messen in der Kathedrale gefeiert – am ersten Weihnachtstag um 10 Uhr mit Erzbischof Koch und einer RBB-Übertragung und am zweiten Weihnachtstag um 10 Uhr mit Weihbischof Matthias Heinrich. Und wer nach Weihnachten noch einen besonders schönen katholischen Gottesdienst erleben will, kann am 28. Dezember um 15.30 Uhr zur Aussendung der Sternsinger mit Erzbischof Koch in die Kathedrale kommen.
Ähnlich ist das Programm in anderen katholischen Gemeinden Berlins: In Neukölln gibt es beispielsweise am Heiligen Abend um 16 Uhr in den Gemeinden St. Richard (Braunschweiger Straße) und St. Clara (Briesestraße) Krippenfeiern, ebenso um 16.30 Uhr in der Gemeinde St. Christophorus (Nansenstraße). Es folgen um 22 Uhr jeweils eine Christmette in St. Christophorus und St. Clara. Am ersten Weihnachtstag gibt es um 10 Uhr in St. Eduard (Kranoldstraße), um 11 Uhr in St. Richard und um 19 Uhr in St. Clara die besonders feierlichen Festmessen. Alle katholischen Weihnachtsgottesdienste der Stadt lassen sich im Internet unter www.erzbistumberlin.de recherchieren.
Über einen ungewöhnlichen, weil mit moderner Kunst gestalteten Kirchraum verfügt die Sankt-Matthäus-Kirche (Kulturforum am Potsdamer Platz). Hier lädt Pfarrer Hannes Langbein am Heiligen Abend um 16 Uhr zu einer Christvesper ein. Am ersten Weihnachtsfeiertag findet dann um 18 Uhr ein Abendgottesdienst statt, in dem Pröpstin Christina-Maria Bammel die Predigt hält.
Bereits ab 14 Uhr geht es dagegen in der Kirche los, in der in der Mark Brandenburg die Reformation ihren Anfang nahm, nämlich der Spandauer Nikolaikirche (Reformationsplatz): Dort finden um 14 und 16 Uhr Christvespern mit Krippenspielen statt. Um 18.30 und um 23 Uhr erwartet Pfarrer Björn Borrman die Besucher zu einer weiteren Christvesper und einer Christnacht.
Gottensdienste nicht nur in Kirchen
Doch Weihnachtsgottesdienste finden in Berlin nicht nur in Kirchen statt. Im Berliner Hauptbahnhof lädt die Berliner Stadtmission am Heiligen Abend um 22 Uhr unter dem Motto „Gott kommt zum Zug“ zu einem Weihnachtsgottesdienst für Reisende, Familien und Menschen ohne Obdach ein. Man wolle allen, die es wollten, eine Möglichkeit geben, die Weihnachtsgeschichte zu hören, gemeinsam zu singen und „ein bisschen Besinnlichkeit in die Bahnhofshalle bringen“. Zwischen Zügen, ungeplanten Wartezeiten und Laufverkehr könnten Passanten neben der Predigt von Stadtmissiondirektor Christian Ceconi auch Vortragslieder vom Soul- und Gospelsänger Simon Paterno sowie der Musical-Sängerin Mirjam Schläper genießen.
Ein Tipp für alle, die es an Weihnachten in die Natur zieht, ist die hoch über der Havel gelegene Ausflüglerkirche St. Peter und Paul auf Nikolskoe (Nikolskoer Weg). Hier gibt es am Heiligen Abend mehrere Christvespern – um 15 und 17 Uhr mit Pfarrer Helmut Kulla und um 19 Uhr mit der früheren Dompredigerin Petra Zimmermann. Am 25. Dezember um 15 Uhr ist der ehemalige Cottbuser Generalsuperintendent Professor Rolf Wischnath auf Nikolskoe zu Gast. Am 26.12. predigt der frühere Zehlendorfer Superintendent und Oberkonsistorialrat im Ruhestand, Harald Sommer. Da fehlen nur noch etwas Schnee und ein verschneiter Winterwald.
Romantische Gottesdienste in Kirchen
Romantisch wird es auch in Berlins zahlreichen Dorfkirchen. In der Dorfkirche Heiligensee (Alt-Heiligensee) etwa beginnt der Heilige Abend um 14 Uhr mit einer Christvesper und einem Krippenspiel. In der Dorfkirche Lübars (Alt-Lübars) lädt Pfarrerin Ute Sauerbrey um 16 Uhr zu einer Christvesper ein, in der Dorfkirche Marienfelde (Alt-Marienfelde) gibt es ab 14 Uhr Christvespern mit den Pfarrerinnen und Pfarrern der Gemeinde, bevor um 23 Uhr ein Turmblasen den Heiligen Abend beschließt.
Grundsätzlich finden besonders am Heiligenabend die Gottesdienste in Berlins evangelischen Kirchen fast im Stundentakt statt – einen Überblick bietet die Evangelische Kirche auf ihrer Website. Dort lassen sich alle Kirchengemeinden Berlins als Suchbegriff eingeben und man erfährt, zu welcher Zeit jeweils Gottesdienste stattfinden.
Keinen Gottesdienst am Heiligen Abend feiert dagegen die Gemeinde Prenzlauer Berg der Heilsarmee. „Am Abend des 24.12.2024 sind wir auf den Straßen und Plätzen der näheren Umgebung unterwegs – um den Heiligen Abend auch dorthin zu bringen, wo Not und Elend vorherrscht“, schreiben die freikirchlichen Christen aus der Berliner Innenstadt auf ihrer Webseite. Wer an den Feiertagen dennoch mit ihnen feiern will, kann am 25. Dezember in die Gemeinde in der Kuglerstraße 11 kommen. Dort findet ein Festgottesdienst statt, bei dem im Anschluss ein gemeinsames Mittagessen angeboten werden soll.
Hingegen lädt die Evangelisch-methodistische Christuskirche in Friedrichshain (Richard-Sorge-Straße) am Heiligen Abend um 17 Uhr zu einer Christvesper ein. Die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche feiert in Wilmersdorf (Nassauische Straße) am Heiligen Abend um 16 Uhr eine Christvesper und am 25. und 26. Dezember um 10 Uhr einen Festgottesdienst. Auch in den zahlreichen freikirchlichen Gemeinden Berlins finden aber wesentlich mehr Gottesdienste statt als hier aufführbar sind: Auch hier lohnt eine Recherche bei der jeweiligen Gemeinde im Internet.
Gottesdienste in Potsdam, Brandenburg und Kleinmachnow
Bleibt das Berliner Umland: In Potsdam lohnt an den Feiertagen sicher der Besuch in der St. Nikolaikirche (Alter Markt). Hier finden am Heiligen Abend um 15.30 Uhr und 17 Uhr Christvespern mit den Pfarrern der Gemeinde statt. Am ersten Weihnachtsfeiertag wird auch Bischof Stäblein auf seiner Weihnachtsreise durch die Kirchen der Region in Potsdam ankommen: Er predigt um 10 Uhr von der imposanten, von Schinkel entworfenen Kanzel. Am zweiten Feiertag ist der Potsdamer Generalsuperintendent Kristof Balint in Sankt Nikolai zu Gast.
Und in Brandenburg an der Havel lädt die wichtigste Kirche der Mark Brandenburg, der Brandenburger Dom, am Heiligen Abend um 14.30 Uhr, 16.30 Uhr und 18 Uhr zu Christvespern ein.
In Kleinmachnow dagegen kann man spontan nur noch um 23 Uhr zu einem Gottesdienst in die „Neue Kirche“ (Zehlendorfer Damm) kommen. Für alle anderen Gottesdienste musste bei der Gemeinde eine kostenlose Eintrittskarte bestellt werden. Auf diese Weise steuern die Kleinmachnower Christen seit mehreren Jahren den Andrang, der ansonsten am Heiligen Abend unweigerlich entsteht. Schließlich sind an den Weihnachtstagen die Kirchen selbst in Brandenburg so voll wie sonst niemals im Jahr.
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