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Berlin: Von der Euromeile zum Boulevard von Welt

Am Ku’damm steigt die große Straßenparty „Global City“. Die Veranstalter erwarten 2,5 Millionen Besucher

Es soll die „größte deutsche Straßenparty“ werden und die westliche Innenstadt sogar „zum Zentrum der Welt“ machen: An diesem Wochenende lädt die Arbeitsgemeinschaft City zum 15. Kurfürstendamm-Fest unter dem Motto „Global City“ ein. Die Veranstalter erwarten bis zu 2,5 Millionen Besucher an den drei Tagen. Schon beim gestrigen Auftakt kamen viele tausend Neugierige zur Festmeile mit 350 Ständen und sieben Show- und Musikbühnen, die sich über die Tauentzienstraße und Teile des Kurfürstendamms erstreckt (siehe Grafik). Für den Autoverkehr sind auch Abschnitte der Seitenstraßen gesperrt. Nur Anlieger dürfen zum Beispiel aus der Lietzenburger Straße in die Fasanenstraße in Richtung Ku’damm abbiegen.

Das Fest dauert heute bis 23 Uhr und am Sonntag bis 20 Uhr. Zur Hauptattraktion soll der Mode-Laufsteg zwischen Fasanen- und Uhlandstraße werden. In dieser so genannten Fashion Zone präsentieren sich zahlreiche Berliner Designer und Modefirmen. Dazu gehört eine „Musenshow“ von Harald Glööckler, bei der die US-Schauspielerin Brigitte Nielsen mit einem Berlin-Kleid zu sehen sein wird (heute ab 20 Uhr). Bereits am Freitag hatte der Lederdesigner Daniel Rodan ein schwarzes Berlin-Kleid mit goldenem Schriftzug vorgestellt.

An der Joachimstaler Straße gibt es einen Sportbereich, an dem Hertha BSC, Union Berlin, die Berlin Adler und Alba Berlin beteiligt sind. Besonders Mutige können beim Bungee-Jumping aus 40 Metern Höhe springen. Auch das aus den Vorjahren bekannte Riesenrad steht wieder an der Joachimstaler Straße.

Der Name „Global City“ bezieht sich diesmal vor allem auf das internationale Musikprogramm. Aufgegeben wurde die frühere Unterteilung des Festes in Länderzonen, die zum Teil in den Seitenstraßen lagen. Dorthin kamen jedoch nur wenige Neugierige. Deshalb konzentriert sich das Programm jetzt wieder auf den Boulevard. Ansässige Geschäftsleute hatten im Vorfeld ein höheres Niveau gefordert. Unter ihrem einstigen Namen „Euromeile“ war die Party bei einigen Händlern als Fressveranstaltung verschrien. Im Vorjahr hatte das geänderte Konzept noch nicht alle Kritiker überzeugt. Die AG City wies stets darauf hin, dass die Einnahmen aus dem Fest nötig seien, um die traditionelle Weihnachtsbeleuchtung auf dem Kurfürstendamm und der Tauentzienstraße zu finanzieren.

Um die Anrainer stärker einzubinden, hat der Händlerverein diesmal aber auch einen Preis für die kundenfreundlichsten Läden, Restaurants und Hotels ausgelobt. Der „Grenander Award“ ist nach dem Architekten Alfred Grenander (1863 bis 1931) benannt, der viele Berliner U-Bahnhöfe gestaltete. Die Verleihung von 40 Zentimeter hohen KPM-Porzellanfiguren an die Preisträger war für diesen Sonntag geplant, musste aber wegen organisatorischer Probleme verschoben werden. Der genaue Termin steht noch nicht fest. Zur zehnköpfigen Jury gehören KaDeWe-Direktor Volker Weihe sowie Vertreter des Berliner Einzelhandelsverbands, des Hotel- und Gaststättenverbands und der Industrie- und Handelskammer. Auch der neue Wettbewerb ist allerdings nicht ganz unumstritten: Mehrere Teilnehmer haben das Bewertungsverfahren als „undurchsichtig“ kritisiert.

Das Festprogramm im Internet:

www.kurfuerstendamm.de

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