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Das "Bruderkussgemälde" an der East Side Gallery. Vor fast 30 Jahren hatten sich hier Künstler verewigt und das längste noch erhaltene Teilstück der Berliner Mauer mit ihren Kunstwerken umgedeutet.

© Arne Immanuel Bänsch/dpa

Von Las Vegas bis Moskau: Wo sich Teile der Berliner Mauer heute befinden

Nach dem Mauerfall wurden viele Teile der Mauer versteigert. Einige ginge ins Ausland, andere dienen heute als Grenzwände für Abfallanlagen.

In Las Vegas dient sie als Urinal. In Moskau steht sie, klassisch, im Museum. In Portugal wurde ein Stück vom Papst gesegnet. Nun steht auch ein Teil der Berliner Mauer in Los Angeles – auf dem Anwesen von Heidi Klum. Viele Segmente der Grenzanlage haben seit ihrem Abriss bemerkenswerte Strecken zurückgelegt, sagt Günther Schlusche, 69, Architekt und Mauer-Konservator, für die Stiftung Berliner Mauer.

Nach dem Mauerfall wurden viele Teile auf Auktionen versteigert – allerdings nicht nur ins Ausland. Auch das Entsorgungsunternehmen Alba und der Berliner Betonhersteller Cemex sicherten sich große Mengen Mauer. Die L-förmigen Stücke werden etwa als Grenzwände für Abfallanlagen genutzt. „Die Unternehmen haben ab und an Anfragen, ein Stück zu verkaufen“, sagt Schlusche. Die Preise richteten sich nach dem jeweiligen Zustand. So ein echtes Stück könne aber mehrere Tausend Euro wert sein.

Schlusche warnt: So viele Originale es auch gebe, ebenso viele Fälschungen seien wohl im Umlauf. „Wir wissen, dass es sehr viele Nachgüsse von Mauersegmenten gibt, die mit angeblich echten Mauergemälden versehen werden.“ Ob ein Mauerstück echt sei, lasse sich, stimmten die äußeren Maße, oft nur durch Gesteinsproben nachweisen. Auch für Überraschungen ist die Mauer noch gut: Erst im vergangenen Jahr entdeckte ein Berliner zufällig ein bis dato unbekanntes 20 Meter langes Stück in Mitte. Das Stück wurde unter Denkmalschutz gestellt.

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