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Von Tag zu Tag: An und zu

Stefan Jacobs liefert Zündstoff für das Fest der Liebe

Die Gäste aus fernen Gefilden haben extra Schneeketten gekauft, um ihre Lieben zu besuchen. Die sind nämlich „an den Prenzlauer Berg“ gezogen, was ja nach Watzmann und in den Fels gehauenen Behausungen klingt. Wie groß ist dann die Enttäuschung über die Flachheit des Viertels! Und das an Weihnachten. Hä? Ach so, zu Weihnachten. Was, doch an Weihnachten? Und wer hat hier gesagt, an Weihnachten ist alles zu? Wie? Pardon – zu Weihnachten. Himmel, hilf!, möchte man rufen, aber von da kommt bloß Regen, der – Obacht! – ausschließlich auf geräumten Wegen zu Glatteis führt. Bleibt als letzte Hoffnung die telefonische Duden-Sprachberatung für 1,86 Euro pro Minute. Im Norden zu, im Süden an Weihnachten, sagt die Beraterin. Und in Österreich auch zu, obwohl im Süden. Am allerhochdeutschsten sei es aber, den Artikel wegzulassen. Da sind wir in Berlin längst Trendsetter: „Weihnachten bin isch Wedding, aber Silvester Neukölln“, wäre ein typischer Beweissatz. Geht auch Himmelfahrt und Ostern.

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