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Berlin: Von Tag zu Tag: Bertha, Otto ...

Die Auskunft der Telekom kostet in der ersten halben Minute 96 Pfennig, danach pro 3,8 Sekunden 12 Pfennig. Das ist ein wenig billiger als durchschnittlicher Telefonsex - durchaus angemessen, denn der Erfolg tritt bei der Auskunft mit bedeutend geringerer Wahrscheinlichkeit ein.

Die Auskunft der Telekom kostet in der ersten halben Minute 96 Pfennig, danach pro 3,8 Sekunden 12 Pfennig. Das ist ein wenig billiger als durchschnittlicher Telefonsex - durchaus angemessen, denn der Erfolg tritt bei der Auskunft mit bedeutend geringerer Wahrscheinlichkeit ein. Dieser Tage ging es um eine viel gewählte Nummer, die des in aller Welt bekannten Restaurants Borchardt in Berlin. Gut: Wir erwarten ja keine Wunder, denn die einschlägigen Call-Center sitzen bekanntlich in Oberfranken und auf den Philippinen, aber wir buchstabieren ja gern. Bertha, Otto, Richard, Cäsar ... Nichts? Wo? In der Französischen Straße, Friedrich, Richard, Anton ... Wieder nichts, leider, Wiederhören.

Später, als es dann auf Umwegen gelungen ist, den Wirt doch noch zu erreichen, bitten wir ihn um Auskunft über die Auskunft. Was das denn solle? "Das haben wir denen schon drei Mal gesagt", flucht er, "aber es ändert sich einfach nichts."

Es ist ja so: Schafft der Klempner es nicht, den Abfluss wieder frei zu bekommen, kriegt er auch kein Geld. Ähnliches gilt für die Autowerkstatt, und auch im Restaurant wird die Zeche nur bezahlt, wenn es vorher was zu essen gegeben hat. Nur die Telefonauskunft spricht sich von dieser einfachen Regel frei und kassiert einfach, so oder so. Wahrscheinlich heißt sie deshalb auch so gern Komfortauskunft.

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