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Berlin: Von Tag zu Tag: Bitte melden!

So ein anstehender Jahreswechsel beflügelt immer auch das Bedürfnis nach Reue, Abbitte gar. Und es wird selbst nicht dadurch besser, wenn der davon Heimgesuchte an sich keinen Anlass zur Reue hat, weil er wissentlich doch gar nichts verbrochen hat.

So ein anstehender Jahreswechsel beflügelt immer auch das Bedürfnis nach Reue, Abbitte gar. Und es wird selbst nicht dadurch besser, wenn der davon Heimgesuchte an sich keinen Anlass zur Reue hat, weil er wissentlich doch gar nichts verbrochen hat. Es war alles nur ein Versehen, freilich eines, dass er nicht mehr aufklären kann.

Ein Hilferuf hat die Redaktion erreicht, von einem kulturbegeisterten Berlin-Besucher, der sich gleich zweimal zwei Karten für die Philharmonie besorgt hatte, für den 22. und den 25. Dezember. Kurz vor dem zweiten Konzert plagte seine Frau aber Husten, dessen sie sich nicht erwehren zu können glaubte, trotz der Bonbons in knisterfreiem Papier, die in der Philharmonie bereitliegen.

Also machte sich der verhinderte Konzertbesucher zum Musiktempel auf, fand in der Warteschlange auch rasch eine Käuferin. Für 64 Mark wurde man handelseinig, gewiss wünschte er noch viel Spaß - und stellte zu Hause fest, dass die Karten weiterhin in seiner Tasche steckten: Er hatte die entwerteten Tickets des ersten Abends ausgehändigt. Derlei kann eigentlich nicht vorkommen, tat es aber doch. Ein Anruf bei der Philharmonie erbrachte nichts, und so bleibt dem Schusselchen bislang nur das Gefühl einer großen Peinlichkeit. Also, Unbekannte, bitte melden.

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