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Von Tag zu Tag: Bloß nicht rasen

Andreas Conrad mag es als Freizeitkapitän am liebsten gemütlich.

Manche mögen’s nass. Aber so dumm wie Tony Curtis in „Some like it hot“ stellen sie sich deshalb noch lange nicht an. Muss man sich mal vorstellen: Den Millionär mimen, ein Motorboot klauen, aber den Vorwärtsgang nicht finden und daher mit Marilyn Monroe das Heck voran zum Rendezvous tuckern – zum Piepen. Dabei ist das Auffinden des richtigen Gangs in solch einem Boot kinderleicht, selbst ohne Führerschein, jeder mag das an den Verleihstationen am Müggelsee oder anderswo ausprobieren, bei derzeit noch gültigem Limit von fünf PS. Ein Vergnügen, das innere Ruhe erfordert, denn selbst bei Vollgas kommt man nur langsam voran. Für Väter, die zur Vorsicht neigen, das ideale Tempo, für einen unternehmungslustigen Sprössling aber, im vorliegenden Fall 14 Jahre alt, nach anfänglicher Begeisterung ein wahres Geduldsspiel, das immer drängendere Fragen, wann es endlich schneller gehe, auslöst. Sehr bald schon, mein Sohn, sehr bald. Voraussichtlich ab September lässt uns das Bundesverkehrsministerium sogar mit 15 PS über die Seen jagen, ein Schlauchboot schafft damit Tempo 40. Gut möglich, dass wir dann, den Gashebel jäh nach vorn geschoben, aus dem davonjagenden Boot rauspurzeln. Wäre filmreif.

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