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Von Tag zu Tag: Bombenidee

Andreas Conrad würde nie eine gefundene Getränkedose leeren

Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser – eine Weisheit, die sich gerade in diesen explosiven Zeiten empfiehlt. Zumal wenn plötzlich einige Kisten in öffentlichen Raum stehen, die dort nicht hingehören. Am Mittwochnachmittag beispielsweise vor der Neuen Nationalgalerie, was erwartungsgemäß Misstrauen, Alarmierung der Polizei, Anrücken der Bombenräumer zur Folge hatte. Viel Aufruhr also, der dann auch im Museum auffiel, wo man über den Inhalt informiert war und Entwarnung geben konnte: Es war nur die Werbeaktion für ein ziemlich süßes Modegetränk. Bei einer Art „Schatzsuche“ waren Kisten am Museum und anderswo in Berlin, ja sogar ganz Deutschland abgestellt worden. Eine Bombenidee, an der die zuständigen PR-Leute vermutlich monatelang herumgetüftelt hatten. Dennoch: ein Plagiat. 1999 wurde ähnlich brisant geworben, für die Filmkomödie „American Pie“. Das titelstiftende Backwerk war in einer Blechdose und mit verdächtigem Absender an Zeitungs- und Rundfunkredaktionen verschickt worden. Im Axel Springer Verlagshaus rückte die alarmierte Polizei an – und gleich wieder ab: Nur ein Apfelkuchen. Im Tagesspiegel war er da längst vertilgt.

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