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Von Tag zu Tag: Elf Elfen

Thomas Loy hilft beim Codieren von Geldkarten.

Geheimcodes sind unerlässlich, weil die US-Amerikaner (Geheimkürzel NSA) ja abhören, was das Zeug hält. Also alle Mails verschlüsseln, enigmamäßig, etwa Kssnde tt brr h1o... für „Holst du bitte noch ein Bier“. Verschlüsselte Botschaften sind ja auch im Wahlkampf sehr beliebt. „Das WIR entscheidet“ (Steinbrück, SPD), oder: „Wachstum braucht Weitblick“ (CDU). Versteht man nicht, braucht man einen Dechiffriercode, der wird dann erst nach der Wahl verraten.

Aber jetzt mal eine wichtige Botschaft an alle Privatcodierer: Beim Verstecken persönlicher Daten keine Telefonnummern verwenden! Das merken die bei der NSA sofort. Auch in Kreisen krimineller Datenabgreifer hat sich der Telefonnummerntrick herumgesprochen. Darauf weist die Firma „Euro Kartensysteme“ hin. Wer die Geheimzahl seiner EC-Karte als Teil einer vermeintlichen Telefonnummer tarnt und im Geldbeutel deponiert, muss für den Schaden selber aufkommen, wenn der Geldbeutel geklaut und das Konto abgeräumt wird. Es ist der Firma zufolge möglich, „mit einem Testanruf“ festzustellen, dass die Nummer falsch ist. Taschendiebe lassen sich eben nicht so leicht in die Irre codieren.

Also doch das Geburtsdatum? Nein, besser geeignet ist die alte Eselsbrückenverschlüsselung auf Gedächtnisbasis, sagen die Kartensystemexperten. Ein Beispiel: Sieben Zwerge suchen mit elf Elfen ein vierblättriges Kleeblatt. Auflösung: 7114. (Wer diese EC-Nummer hat, bitte gleich zum Bankmitarbeiter und Karte schreddern lassen, Sie sind enttarnt!)

0074 wäre dann: James Bond sucht ein vierblättriges Kleeblatt. 3113: Drei Elfen suchen ein dreiblättriges ... usw. Okay, und jetzt alles vergessen, sonst wird die Eselsbrücke unbrauchbar. Für die Codierung der eigenen Mails empfehlen wir das Wahlkampfbüro der Grünen.

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