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Von Tag zu Tag: Es läuft rund

Stephan Wiehler sieht das Bethanien schon komplett sozialisiert

Der runde Tisch im Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg kann schon mal gedeckt werden. Es dürfte nicht lange dauern, bis der dialogfreudige grüne Bürgermeister Franz Schulz ihn wieder mal für Mietverhandlungen mit Besetzern braucht. Kaum hatten die Künstler, nach jahrelangem Streit mit ihren linksalternativen Nachbarn im Südflügel, das Bethanien geräumt und am Moritzplatz in der ehemaligen Lichtfabrik mit Nicolas Berggruen einen neuen Mäzen gefunden, da waren die leer stehenden Räume im Nordflügel schon wieder belegt. Am Sonnabend kaperten nach einer Szene-Demonstration soziokulturell engagierte Nachwuchsautonome das Gebäude. Die Polizei beendete die spontane Besetzung kurzerhand. Allzu lange Zeit sollte sich der Bezirk allerdings nicht damit lassen, die Räume wie geplant mit neuen Ateliers zu belegen. Ansonsten werden wohl andere entscheiden, wie es im Bethanien weitergeht. Nach dem Kreuzberger Modell: Wer drin ist, bleibt. Und bekommt für illegal eroberte Bezirksräume einen Gewerbemietvertrag mit langfristiger Preisgarantie. So links kann Gentrifizierung sein: Verdrängt werden die anderen. (Seite 11)

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