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Von Tag zu Tag: Für Boris

Bernd Matthies sinniert über die Neuauflage des Hyatt-Pokerturniers

Merken wir uns den 5.April schon einmal vor: Dann beginnt im Hyatt am Potsdamer Platz wieder das große Pokern. Damit nicht erneut Geld gewaltsam umgeleitet wird, hat der Veranstalter ein neues Sicherheitskonzept ausgebrütet; vermutlich besteht es darin, dass die Anwesenheit zahlloser sensationsgieriger Reporter auch extrem dämliche Räuber wie die des Typs Hyatt 2010 von Verbrechen abhält.

Aber wozu überhaupt der ganze Rummel? Der Nutzen dieser Turniere besteht ja im Wesentlichen darin, dass einstmals weltberühmte Promis wie Boris Becker etwas zu tun haben und so effektiv davon abgehalten werden, aus Langeweile etwas noch Dümmeres zu tun. Das ist begleitende Sozialarbeit, wie sie Berlin zweifellos angemessen sein dürfte.

Aber sonst? Unter dem Strich steht immer noch ein Defizit von fast 250 000 Euro – die Summe, die von den Drahtziehern des Raubs einkassiert wurde. Es scheint, als wolle die Stadt trotzig darauf bestehen, dass sie auch die Metropole des Geldrauswerfens sein will und sich insofern Atlantic City und Las Vegas anzunähern wünscht. Aber eigentlich gibt es da sympathischere Vorbilder.

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