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Berlin: Von Tag zu Tag: Hauptstadt der Huftiere

Ist der Teufel nun den Huf- oder den Klauentieren zuzurechnen? Man muss dies als eine der großen ungelösten Religionsfragen der Menschheit ansehen, selbst seriöse Lexika sind sich nicht einig.

Ist der Teufel nun den Huf- oder den Klauentieren zuzurechnen? Man muss dies als eine der großen ungelösten Religionsfragen der Menschheit ansehen, selbst seriöse Lexika sind sich nicht einig. Mal werden dem Satan Hufe zugesprochen, zugleich aber wird er als bocksbeinig beschrieben, als Zwitter aus Mensch und Ziege, was ihn empfänglich machte für die unlängst aus Albion aufs Festland geschwappte Seuche. Ist also diese eine vom Teufel persönlich gesandte Plage, oder hat er selbst darunter zu leiden? Wir werden es nie erfahren.

Eines aber ist gewiss: "Fifty" muss sich deswegen nicht sorgen. "Fifty", das Jubiläumskalb, der 50. Takin, der im Tierpark Friedrichsfelde das Licht dieser verseuchten Welt erblickte - genau genommen schon am 30. Januar. Mittlerweile ist sogar "Carlos", die Nummer 51, dazugekommen - unverständlich, warum man in Friedrichsfelde erst jetzt öffentlich jubelt. Zumal alle in europäischen und nordamerikanischen Zoos lebenden Mishmi-Takins Berliner Nachzuchttiere sind oder zumindest von ihnen abstammen. Berlin, du Hauptstadt der Takins!

Was, Sie wissen nicht, was ein Takin ist? Sie kletterten nie durch die Bergwelten Bhutans, Assams, Nordburmas oder gar Chinas, wo die Takins munter malmend von Grasbüschel zu Grasbüschel wandern? Übrigens auf Hufen, damit uninteressant für die Viren der Maul- und Klauenseuche. "Fifty", Kleines, da hast du ja echt Schwein gehabt.

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