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Von Tag zu Tag: Hirsche unter sich

Gerd Nowakowski weiß, wo über die neue CDU entschieden wird.

Lebe wild und gefährlich, mag sich Thomas Heilmann denken. Politik ist, wenn man sich traut. Anzutreten etwa im Reich des Platzhirschen. Der heißt im CDU-Kreis Steglitz-Zehlendorf Karl-Georg Wellmann und hat gerade erst bei der Nominierung für den Bundestag gezeigt, wo der Hammer hängt. Dass Justizsenator Heilmann im mitgliederstärksten Verband antritt, ist riskant, zumal sich CDU-Parteichef Frank Henkel hinter Wellmann stellt. Bislang machte Heilmann seine Karriere aus der zweiten Reihe: Geachtet als erfolgreicher Unternehmer und wegen des guten Drahts zu Kanzlerin Merkel, ansonsten ein Leichtgewicht ohne Hausmacht. Das hat sich geändert, seit der als Notnagel zum Justizsenator gemachte Kommunikator zeigt, wie man heute Politik verkauft, mit Initiativen gegen Schrottimmobilien oder Bello-Dialog. Heilmann, der die CDU im Wahlkampf 2011 auf Augenhöhe mit dem Internet-Zeitalter brachte, vertritt die neue Generation, deren Begriff von Bürgerlichkeit den Grünen nah ist und zum neuen Berlin passt. Wenn er im Südwesten gewinnt, ist er ein Schwergewicht – und nicht nur Alternative zu Henkel. Sondern auch eine Herausforderung für die SPD. (Seite 10)

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