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Von Tag zu Tag: Im Labyrinth

Gerd Nowakowski versteht, warum Parken im Hauptbahnhof billiger wurde

Der Mann in der Warenannahme unter dem Hauptbahnhof kennt das schon. Nein, hier sei nicht das Parkhaus, sagt er leicht genervt, weil er dies seit der Eröffnung von Europas modernstem Bahnhof vor einem Jahr schon unzählige Male tun musste. Man müsse wieder nach links raus und dann noch mal links, gibt er dem gleichfalls genervten Autofahrer mit auf den Weg. Dann komme man an einem Schild mit dem Parkhaussymbol vorbei. Eben danach hatte die Familie vergeblich Ausschau gehalten. Die direkte Einfahrt ins Parkhaus, die im Tiergartentunnel verheißen wurde? Hat sich zu gut versteckt. Immerhin: Oberirdisch ist tatsächlich ein Schild zu finden – ohne Hinweis auf den Hauptbahnhof – , allerdings nur, wenn man den Glaspalast aus nördlicher Richtung ansteuert. Selbst schuld, wer aus Süden kommt. Man folgt beglückt dem Hinweispfeil – wie vier andere Fahrzeuge vor einem. Und endet kollektiv in einer Sackgasse an einem Bauzaun. Ratloses Kopfschütteln in allen Autos; wenden und wieder im Konvoi zurück. Bis sich plötzlich doch eine gut getarnte Einfahrt zum nahezu leeren Parkhaus auftut. Nein, wer wollte der Bahn einen Vorwurf machen – der Bahnhof ist schließlich erst seit einem Jahr in Betrieb. Übrigens: Die Parkgebühr ist jetzt verbilligt worden. Wie es heißt, um noch mehr Nutzer anzulocken.

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