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Von Tag zu Tag: Kalter Guss

Gerd Nowakowski möchte, dass die Bahn-Manager ins Schwitzen kommen

Saunabetriebe, so meldet die Branche, klagen derzeit über erheblichen Besuchermangel. Wirklich überraschen kann die Meldung nicht. Immerhin darf man in der Berliner S-Bahn ganz kostenlos saunieren – nur auf den Aufguss muss verzichtet werden. Einige Fahrgäste werden sich beim Hitzefrust in vollbesetzten Bahnen erinnern, dass vor fast genau einem Jahr mit der Sperrung der Stadtbahn und der Einstellung diverser anderer Linien das ganz große Schienenchaos ausbrach. Strafrechtlich zur Verantwortung gezogen, das steht nun fest, wird dafür niemand – der direkte Zusammenhang zwischen Radbruch und von oben befohlenem Abbau der Wartung ist leider juristisch nicht zu beweisen. Es hat eine gewisse Ironie, dass die Bahn sich nun müht, von den verantwortlichen Managern Schadensersatz zu fordern: Immerhin haben diese nur die Vorgabe umgesetzt, möglichst viel Profit aus der S-Bahn zu pressen. Egal, wie das ausgeht; für die Fahrgäste kann Abhilfe nur ein Vertrag schaffen, der dem Land Berlin wirklich Sanktionsmöglichkeiten und harte Strafzahlungen sichert. Damit bei den nächsten Zugausfällen nicht die Fahrgäste, sondern der Bahn-Vorstand ins Schwitzen gerät.

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