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Von Tag zu Tag: Kehr-Paket

Andreas Conrad könnte natürlich auch mal wieder zur Schippe greifen

Im kollektiven Gedächtnis Berlins nimmt die Luftbrücke mit ihren Care-Paketen einen der oberen Plätze ein, von der Kehrwoche hat kaum jemand gehört. Das ist ein schwäbischer Brauch, der auf württembergischem Territorium bis ins 15. Jahrhundert zurückreicht. „Damit die Stadt rein erhalten wird, soll jeder seinen Mist alle Wochen hinausführen“, heißt es etwa im Stuttgarter Stadtrecht von 1492, und so greifen denn dort, nunmehr per Mietvertrag dazu angehalten, die Mieter im wöchentlichen Wechsel zu Schippe und Besen, fegen Flur, Treppenhaus, Trottoir – und wehe, wenn nicht!

Nun ist hierzulande derzeit weniger Mist das Problem als vielmehr Schnee, dem offenbar niemand Herr zu werden vermag. Dabei läge die Lösung so nah: Heraus denn also, ihr Schwaben, auf dass zumindest die Straßen von Prenzlauer Berg vom Eise befreit, mithin besenrein werden und Rest-Berlin sich ein Beispiel nehme, nach dem Motto: Von Schwaben lernen, heißt fegen lernen. (Seite 12)

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