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Berlin: Von Tag zu Tag: Langsamer löschen!

Verraten wir mal kein Geheimnis: Die Gewerkschaften haben in den Redaktionen dieser Republik viele Freunde und Mitglieder. Offenbar finden sie aber, dass das der ausgewogenen Berichterstattung schaden könne, und bemühen sich deshalb um Abhilfe.

Verraten wir mal kein Geheimnis: Die Gewerkschaften haben in den Redaktionen dieser Republik viele Freunde und Mitglieder. Offenbar finden sie aber, dass das der ausgewogenen Berichterstattung schaden könne, und bemühen sich deshalb um Abhilfe. Ein probater Weg besteht darin, mit Kubikmetern von Beton jeden Anschlag auf das Eingemachte der Arbeiterklasse zu verhindern. So nicht! Mit uns nicht! Da könnte ja jeder kommen!

Den Beton des Monats serviert die Gewerkschaft der Polizei, deren Mischung immer ein paar Zentner fein gemahlenes Beamtenrecht enthält und deshalb bombenfest aushärtet. Sie ist gegen die Leistungsprämien für besonderen Einsatz, die Innensenator Werthebach erwägt. Da es insgesamt um mehr Geld geht, kann nun nicht von einem heimtückischen Angriff auf die Ärmsten der Armen gesprochen werden, aber andere Argumente sind ja auch nicht knapp. Leistungszulagen, so erfahren wir verblüfft, würden die Beamten demotivieren, das Arbeitsklima dramatisch verschlechtern und die Einsatzfähigkeit von Polizei und Feuerwehr beeinträchtigen.

Das geht dann wohl so: "Ey, Kollege!" rufen die Unterbrandmeister vom Fuß der Leiter, "lösch mal langsamer, sonst kriegst du schon wieder ne Zulage, und das würde uns hier unten echt krass demotivieren!" "Klar," antwortet der Gescholtene, "dann geh ich erst mal eine rauchen." Katastrophe!

Richtig, Herr Senator, ist der umgekehrte Weg: Gehaltsabzüge für schlechte Beamte. Das würde, folgt man der Gewerkschaftslogik, die Beamten motivieren und das Arbeitsklima verbessern. Wäre einen Versuch wert, nicht wahr?

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