zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Lieber abends

Bernd Matthies über eine späte, aber nützliche Veranstaltung

Die Nacht bringt es an den Tag, falls man das so sagen kann. Und je länger sie ist, desto größer fällt das Interesse an ihren Inhalten aus; eine Lange Nacht der Phänomenologie würde vermutlich sogar Martin Heidegger zum Superstar machen.

Zum Phänomen der Langen Nacht nur so viel: Es existiert im Hier und Jetzt. Eindrucksvolle Warteschlagen bildeten sich am Donnerstag, als die Schuldnerberater zu ihrer Version der Veranstaltung einluden – und es stellt sich die Frage, weshalb viele Menschen sich ihrer desolaten finanziellen Lage lieber zur Abenddämmerung stellen als zum Frühstück. Offenbar ist es leichter, einfach reinzuschauen, als auf lange Sicht Termine auszumachen.

Aus dem Andrang folgt so oder so, dass Schuldnerberater eine wichtige Aufgabe erfüllen. Berlin hat kein schlechtes Beratungsnetz, aber es könnte angesichts der vielen Pleitiers besser sein. Finanzsenator Sarrazin sollte vielleicht seine Akten nehmen – und sich einmal probeweise beraten lassen (Seite 11).

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false