zum Hauptinhalt

Von Tag zu Tag: Mehr Kurzfilme!

Andreas Conrad meint, dass man im Kino noch viel Zeit einsparen könnte.

Diese Stadt ist immer für einen Rekord gut, nur Anti-Berliner werden das bestreiten, doch sind sie leicht zu widerlegen. Zum Beispiel 2011: Im Guinness-Buch der Rekorde – Berlin! Beziehungsweise die beiden Radio-DJs von Kiss FM, die es 73 Stunden vor dem Mikrofon ausgehalten haben. Und 2012 schon wieder – Berlin! Diesmal verhalf uns zum Rekord das Brandenburger Tor, das als Mikromodell zum Motiv für den schnellsten und kürzesten Film aller Zeiten wurde. Zwar hat man ihn mit dem Röntgenlaser „Flash“ im Hamburger Forschungszentrum Desy gedreht, aber ist nicht das Motiv allemal wichtiger als die Kamera? Erreicht wurde eine Bildfolge von 50 Billardstel Sekunden, das ist rund 800 Milliarden Mal schneller als ein Kinofilm. Und da nur zwei Bilder belichtet wurden, ist der Film übers Brandenburger Tor genau 100 Billardstel Sekunden lang. Damit will man jetzt chemische Reaktionen und solches Zeug filmen, aber das Potenzial der Erfindung ist damit noch lange nicht ausgereizt. Gerade kurz vor der Berlinale stellt sich die Frage, ob sie angesichts der neuen filmtechnischen Möglichkeiten wirklich elf Tage lang sein muss.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false